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Schwacher Binnenmarkt. In den USA sind deutsche Marken sehr gefragt - im Inland sinkt die Nachfrage.

© dpa

Neuwagen: Autohäuser locken mit Rekordrabatten

Der deutsche Neuwagenmarkt bricht im Januar um neun Prozent ein. Die Hersteller reagieren mit den höchsten Preisnachlässen seit sieben Jahren.

Das schwache Neuwagengeschäft auf dem deutschen Markt zwingt die Autohersteller zu immer höheren Preisnachlässen. Nachdem die Zahl der neu zugelassenen Pkw im Januar um neun Prozent auf 192 000 eingebrochen ist, liegen die Rabatte auf einem Rekordniveau. „Die Januar-Zahlen zeigen, dass sich der deutsche Pkw-Markt der schwierigen Konjunkturlage in Europa nicht vollständig entziehen kann“, räumte der Autoverband VDA ein. Bei Internetvermittlern waren nach Angaben des Duisburger CAR-Instituts im Januar im Schnitt 18,8 Prozent an Preisnachlass für einen Neuwagen möglich, über Sonderaktionen im Autohandel lag der Rabatt bei durchschnittlich 13 Prozent. Im Dezember war der Wert leicht auf 11,6 Prozent gefallen.

Der CAR-Rabatt-Index erreichte nun seinen höchsten Januarwert seit mehr als sieben Jahren. Erstmals war auch ein Luxushersteller mit auffällig hohen Nachlässen dabei: Jaguar bietet demnach das sportliche XK-Modell in einer Leasingvariante mit einem Rabatt von 35,2 Prozent an – Kunden können dabei 32 084 Euro sparen. „Derart hohe Kundenvorteile hatten wir bisher bei keinem Premiumhersteller beobachtet“, teilte CAR-Leiter Ferdinand Dudenhöffer mit. Im Massenmarkt seien besonders hohe Rabatte bei der Internetvermittlung von Ford-, VW- ,Toyota-, Seat- und Skoda-Modellen aufgefallen. Die Quote der Eigenzulassungen durch Hersteller und Händler blieb im Januar nach CAR-Angaben mit 30,3 Prozent nahezu unverändert. Damit wird aber immer noch fast jeder dritte Neuwagen als Tageszulassung oder Vorführwagen mit Nachlass verkauft.

Deutsche Autobauer schlagen sich gut

Die Hersteller reagieren auf den schwachen Binnenmarkt mit einer Drosselung der Produktion. Die Inlandsfertigung wurde im Januar um elf Prozent auf 394 300 Fahrzeuge reduziert. Auch wurden mit 310 700 Pkw acht Prozent weniger Autos aus der Inlandsfertigung an ausländische Kunden ausgeliefert. Allerdings schlagen sich die deutschen Marken im internationalen Wettbewerb insgesamt besser als ihre europäische Konkurrenz. Deutsche Fabrikate verkauften sich zum Beispiel in den USA zuletzt sehr gut. Im Januar stieg der Absatz von Light Vehicles (Pkw und Light Trucks) laut VDA um 14,3 Prozent auf 1,04 Millionen Einheiten.

Die Verkaufszahlen der Importeure auf dem deutschen Markt sanken im Januar um 16 Prozent stärker als die der deutschen Hersteller. Der Importeursverband VDIK hält es gleichwohl für möglich, dass in Deutschland 2013 insgesamt mehr als drei Millionen Pkw neu zugelassen werden und der Markt sich damit stabil entwickelt. „Die aktuelle positive wirtschaftliche Entwicklung sollte sich in den kommenden Wochen auf das Konsumverhalten und damit auch auf den Pkw-Markt übertragen“, erklärte VDIK- Präsident Volker Lange.

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