zum Hauptinhalt
Schutthaufen: Bomben zerstörten im Krieg 2014 auch einen Wasserturm in Gaza.

© Ezz Zanoun/Avaaz

Hilfsorganisationen für Ende der Blockade: Gaza: Alltag in Trümmern

Hilfsorganisationen fordern zum Jahrestag des Kriegsendes ein Ende der Gaza-Blockade durch Israel. Nur so könne der Wiederaufbau endlich vorankommen.

Hoffnungslosigkeit und Enttäuschung – davon gibt es in Gaza mehr als genug. Ansonsten mangelt es den dort lebenden Menschen aber an fast allem. Genau ein Jahr nach dem Ende des 50-Tage-Krieges zwischen der Hamas und Israel gleicht der Küstenstreifen immer noch einer Trümmerlandschaft. Der Alltag der Menschen ist geprägt von Not und Entbehrungen. Vom oft versprochenen Wiederaufbau kann keine Rede sein. So ist nur ein Zehntel der fast 20.000 zerstörten Häuser wieder bewohnbar, tausende Familien sind obdachlos.

Geldgeber haben viel versprochen, aber wenig gehalten

Doch damit wollen sich viele Hilfs- und Menschenrechtsorganisationen, unter ihnen Oxfam und World Vision, nicht abfinden: Zum Jahrestag des Waffenstillstands am 26. August 2014 appellieren sie in einem gemeinsamen Aufruf an die Staats- und Regierungschefs, ihren finanziellen Zusagen endlich nachzukommen. Geberländer hatten kurz nach dem Krieg zugesagt, 3,5 Milliarden Dollar für Gaza bereitzustellen. Aber bislang steht nur ein sehr kleiner Teil der Summe tatsächlich zur Verfügung.

Gleichzeitig wird Israel aufgefordert, die Blockade Gazas zu beenden. Unterstützt wird die Kampagne von der global agierenden Bürgerbewegung Avaaz. Auf deren Onlineplattform hatten sich am Dienstag bereits 200.000 Menschen der Petition angeschlossen.

Israel verweist auf Sicherheitsinteressen

Die Organisationen machen vor allem Israel für die prekäre Lage in Gaza verantwortlich. Die Regierung in Jerusalem behindere mit der Blockade den Wiederaufbau massiv. Das wiederum habe große Auswirkungen auf die humanitäre Lage. So habe man nur fünf Prozent der 6,7 Millionen Tonnen Baumaterialien, die dringend benötigt werden, einführen dürfen. Dadurch sei es etwa nicht möglich, Schulen und Krankenhäuser wieder in Betrieb zu nehmen.

Israel begründet seine restriktive Politik mit Sicherheitsinteressen. Die Unterzeichner des Aufrufs werfen aber auch den palästinensischen Parteien Versagen vor. Außerdem sei die Grenzschließung durch Ägypten ein Grund dafür, dass der Wiederaufbau Gazas nicht vorankomme.

Zur Startseite