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Cartoons von Rattelschneck: Irgendwo kichert leise ein Fachbuch

Rattelschneck hat sich mit hintergründigen Humor-Bildern einen Namen gemacht. Jetzt ehrt eine Frankfurter Schau das Werk des halb in Berlin und halb in Stockholm lebenden Zeichnerduos.

Karikaturen des Zeichnerduos „Rattelschneck“ sind seit Donnerstag bis zum 3. November im Caricatura-Museum Frankfurt zu sehen. „Rattelschneck hat einen eigenen Witzkosmos gebildet“, sagte der Museumsleiter Achim Frenz am Dienstag. 488 Objekte, darunter Cartoons, Bildergeschichten, Comic-Strips, Zeichnungen in Übergröße sowie Film- und Fotomaterial stellen das grafische Werk von Marcus Weimer und Olav Westphalen vor.

Die Zeichnungen kennzeichnet ein hintergründiger oder schräger Humor. So steht etwa ein Menschen in mondheller Nacht am Fenster sinniert: „Egal, worüber ich mir Gedanken mache - irgendwo kichert leise ein Fachbuch.“ Abgründe tun sich im voll besetzten Theater auf: Aus dem roten Bühnenvorhang schaut ein Kopf heraus und fragt: „Ist ein guter Stückeschreiber im Saal?“

„Wir teilen uns die Zeichnungen auf“, erklärt Weimer. „Es geht nicht darum, wer was macht.“ Der in Berlin lebende Mitarbeiter der WDR-Show „Dittsche“ und der in Stockholm lebende Performance-Professor und Künstler Westphalen treffen sich für einen halben Tag, entwickeln ihre Ideen und zeichnen gemeinsam. An neuem Stoff herrscht kein Mangel.

Den Namen „Rattelschneck“ von englisch „rattlesnake“ (Klapperschlange) gaben sich die Zeichner um 1984, als sie sich an der Hamburger Fachhochschule für Gestaltung bei einer Lehrveranstaltung des Frankfurter Karikaturisten F.K. Waechter trafen, im ersten Jahr noch gemeinsam mit Lieven Brunckhorst. „Rattelschneck“ hat seine Zeichnungen inzwischen in Zeitungen und Zeitschriften wie „Titanic“, „taz“, „Frankfurter Allgemeine Zeitung“, „Süddeutsche Zeitung“, „Die Zeit“ und „Junge Welt“ veröffentlicht. (epd)

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