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Zum Wegsehen. Ohne Dirk Nowitzki sind die Dallas Mavericks nur noch Durchschnitt in der NBA.

© Reuters

Nowitzki spielt wieder: "Es war nicht einfach, so lange zuzuschauen"

Nach langer Verletzungspause hat Dirk Nowitzki vor wenigen Tagen sein Comeback für die Dallas Mavericks gegeben. Ob er noch einmal zu alter Stärke zurückfindet, ist allerdings fraglich.

Dirk Nowitzki machte ein paar schnelle Schritte, wurde angespielt und stopfte den Ball unbedrängt mit beiden Händen in den Korb. Eine leichte Übung für den 2,13 Meter großen Basketballer, der in seiner langen Karriere in der US-Profiliga NBA schon 24 142 Zähler erzielt hat. Trotzdem war Nowitzkis Auftritt im Spiel gegen die San Antonio Spurs eine kleine Sensation: Nach einer Knie-Operation und mehr als neun Wochen Pause kann der 34-Jährige wieder laufen und springen. Niemand – weder die Fans seines Teams Dallas Mavericks noch seine Anhänger in Deutschland – wird sich mehr über dieses Comeback freuen als Nowitzki selbst.

„Es war nicht einfach, so lange zuzuschauen“, gab er zu. Eigentlich hat der Würzburger seit dem Gewinn der NBA-Meisterschaft 2011 in seiner Sportart alles erreicht, seinen brennenden Ehrgeiz hat er sich aber erhalten. Umso schwerer muss es ihm gefallen sein, die Spiele seiner Mannschaft in dieser Saison verfolgt zu haben. Aus dem Meisterteam ist eine graue Maus geworden: Bis zu Nowitzkis Comeback am Sonntag hatte Dallas 15 von 27 Partien verloren. Mit dem deutschen Nationalspieler soll jetzt alles besser werden.

Es ist aber fraglich, ob er zu alter Dominanz zurückfindet. Nowitzki spielt seine 15. Saison als Profi, zuletzt schien sein Körper der immensen Belastung nicht mehr voll gewachsen zu sein. Schon in der vergangenen Saison hatte der beste deutsche Basketballer aller Zeiten länger aussetzen müssen, um an seiner Fitness zu arbeiten und sein Knie zu kräftigen. Jetzt folgte die mit Abstand längste Zwangspause seiner Karriere – die Nowitzki anscheinend sogar bewusst in Kauf genommen hat.

Anfang Oktober war er mit den Mavericks auf Werbetour für die NBA nach Deutschland gereist. Um den Einsatz im Freundschaftsspiel gegen Alba Berlin zu ermöglichen, wurde sein Knie punktiert und Flüssigkeit aus dem Gelenk entfernt. Aus medizinischer und sportlicher Sicht wäre es sicher sinnvoller gewesen, auf das bedeutungslose Spiel zu verzichten. Nowitzki aber wollte die Zuschauer in seiner Heimat nicht enttäuschen, hinterher zahlte er den Preis dafür.

Nowitzki ist eben nicht nur ehrgeizig, sondern auch treu. Obwohl die Mavericks, bei denen er seit 1998 unter Vertrag steht, zuletzt seine besten Mitspieler wegschickten, fühlt er sich in Dallas heimisch. Auch deshalb dürfte Dirk Nowitzki die lange Pause so schwer gefallen sein.

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