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Was bringt die Bundesliga-Saison 2014/15 für Tuchel, Guardiola, Preetz, De Bruyne und Co.?

© iStock, Montage: Sabine Mietke.

Das sagen Hellseher vor dem Bundesliga-Start: "Pal Dardai handelt gegen sich selbst"

Prognosen für die neue Bundesligasaison fallen schwer. Wir haben daher Hilfe bei Hellsehern geholt, die uns aus Karten, Rauch und Sternen lasen.

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Wird Trainer Pep Guardiola wieder Deutscher Meister mit dem FC Bayern München?

Tarotkarten: Madame Weiss empfängt in ihrer Wohnung in Charlottenburg. Sie setzt sich an einen runden, dunklen Holztisch und breitet vor sich in einer Reihe 78 verdeckte Tarotkarten aus. Zur ersten Frage zieht sie eine eindeutige Karte: Ein Mann liegt auf dem Boden, in seinem Rücken stecken zehn Schwerter. „Guardiola hat derzeit mit internen Machtkämpfen zu kämpfen, die ihn und auch seine Autorität untergraben“, sagt sie. „Er befindet sich im schöpferischen Chaos. Die Situation wird sich weiter dramatisieren und Herr Guardiola scheint ein Problem mit seiner Selbstüberschätzung zu haben.“ Wenn es so weitergehe wie bisher, werde München nicht Meister.

Wird die Meisterschaft spannender, kann Wolfsburg Bayern herausfordern?

Astrologie: Jannis Okun hat eine Marktlücke entdeckt: Er ist Sportastrologe. Seine Prognosen auf Astroarena.org erstellt der Hamburger Kriminologiestudent am Laptop mit einer Software. „Zirkel und Stift braucht man nicht mehr“, sagt der 26-Jährige und prophezeit: „Die Meisterschaft wird wieder spannend. Durch Neptun in Konjunktion zur Sonne des Vereinshoroskops ist der FC Bayern geschwächt.“ Eine schwierige Rückrunde deutet sich zudem durch den strengen Saturn auf dem Aszendenten von Manager Matthias Sammer an. Die Münchner könnten sogar nur Dritter hinter Überraschungsmeister Wolfsburg und Dortmund werden, deutet Okun an. „Dieter Hecking und der VfL haben beide am 12. September Geburtstag, dazu kommt eine Reihe von Spielern, die im Zeichen Jungfrau geboren sind und in diesem Jahr vom Übergang des Glücksplaneten Jupiter über ihre Sonne profitieren.“

Steigt Manager Michael Preetz ein drittes Mal mit Hertha BSC ab?

Rauchdeuten: Stefanie Gralewski atmet tief durch. „Als Hertha-Fan finde ich Preetz ja furchtbar“, sagt die Berliner Hexe, wie sie sich selbst bezeichnet. „Aber ich darf mich nicht von privaten Gefühlen leiten lassen.“ In ihrer Hellersdorfer Wohnung sitzt sie vor einem gusseisernen Topf. Nordische Völker nutzten einst Rauch und Runen, um den Götterwillen zu interpretieren, heute bietet Gralewski damit Lebensberatung an. Sie holt Gewürzstreuer aus dem Regal, auf denen Lebensbaum oder Hexenrauch steht. Sie streut den Inhalt auf die glühende Kohle im Topf und hält ihr Gesicht in den aufsteigenden Rauch. „Sieht unauffällig aus, wir müssen diesmal nicht so sehr zittern“, sagt sie. Preetz und Trainer Dardai bleiben, die Klasse wird gehalten, aber nach der Saison „türmen sich Gewitterwolken auf, die sich in einem Rumms entladen“.

Astrologie: „Hertha steigt nicht ab“, sagt Okun. „Es finden sich einige positive Jupiter-Aspekte bei Spielern, aber auch bei Trainer Dardai.“ Ob der aber wirklich einen Jungfrau-Aszendenten hat, ist unsicher. In den letzten Jahren hat Okun Training und Spiele der meisten Bundesligisten besucht, um Geburtszeiten zu erfragen, einige fehlen noch. Bei Hertha aber „zeigen sich keine einschneidenden Auslösungen wie Saturn- und Pluto-Aspekte, die einen Abstieg anzeigen können“.

Tarotkarten: Madame Weiss sieht es wenig anders. „Der Trainer ist nicht in seiner Mitte und handelt gegen sich selbst. Die Spieler sind entweder noch unerfahren oder benehmen sich wie im Kindergarten.“ Doch Dardai führe die Spieler nicht alleine. „Da spielen andere Machtpersonen im Geheimen hinein – und deshalb wird Hertha nicht absteigen.“

Steigt der Hamburger SV in dieser Saison erstmals ab?

Rauchdeuten: Einen Moment glaubt Gralewski ein Gesicht im aufsteigenden Rauch zu erkennen. „Ein Mann von außen, der Ruhe hineinbringt, ein Fels in der Brandung“, sagt sie. Visionen sind nicht selten, doch meist stellt sie dem Rauch innerlich Ja- oder Nein-Fragen. Drehen sich die Schwaden dann im Uhrzeigersinn, heißt es meist Ja, linksherum meist Nein. „Es wird nicht so knapp wie letzte Saison“, der HSV werde die Klasse halten und Trainer Labbadia bleiben.

Tarotkarten: Madame Weiss zieht den Flößer, mit Gästen an Bord. „Nein, sie werden etwas nach oben kommen. Aber es hat mit Zufall zu tun, denn im Verein ist nicht klar, wer führt.“

Wird Aufsteiger Darmstadt 98 das schlechteste Bundesligateam aller Zeiten?

Madame Weiss sieht dank ihrer Tarotkarten eine schwere Zeit auf Hertha-Trainer Dardai zukommen.
Madame Weiss sieht dank ihrer Tarotkarten eine schwere Zeit auf Hertha-Trainer Dardai zukommen.

© promo

Astrologie: „Ein klares Nein“, sagt Jannis Okun. „Ein ernüchternder Aspekt wie die Saturn-Konjunktion Merkur bei Stürmer Marco Sailer am 34. Spieltag zeigt Enttäuschung über den verpassten Klassenerhalt, aber auch, dass Darmstadt nicht frühzeitig abgehängt sein sollte.“ Bei Trainer Dirk Schuster spricht der progressive Merkur exakt im Quadrat zu Radix-Neptun dafür, dass der Abstieg folgt.

Rauchdeuten: Der Rauch füllt allmählich den Raum, es riecht nach Weihrauch und Lagerfeuer, Gralewski macht ein Fenster auf. Sie beobachtet die Schwaden direkt über der Kohle, darüber seien einfach zu viele Verwehungen durch den Wind. Bei Darmstadt dümpelt der Rauch zunächst vor sich hin, bevor er Fahrt aufnimmt. „Sie werden gegen Saisonende stärker und lassen mindestens ein Team hinter sich.“ Das erkenne sie daran, erklärt Gralewski, dass die Kräuteranteile langsamer verbrennen als sonst und die Harzstückchen schneller.

Kehren beim FC Schalke nun Ruhe und Erfolg ein?

Tarotkarten: Madame Weiss zieht die Karten Ritter der Stäbe und den Teufel. Sie lacht: „Bei dem Verein gibt es immer viel heiße Luft, viele Feuer werden dort gelegt. Bald wird dort irgendjemand Mächtiges verschwinden. Davor haben viele Angst. Das wird aber schließlich Ruhe in den Verein bringen.“

Kann Thomas Tuchel Jürgen Klopp in Dortmund ersetzen? Und magert er weiter ab?

Rauchdeuten: Die Schwaden dicken sich unten zu. „Beruflich sieht es für Tuchel ganz gut aus“, sagt Gralewski. „Er hat für sich eine Basis gefunden und fühlt sich angekommen, das bringt immer Erfolg.“

Tarotkarten: Zunächst zieht Madame Weiss zwei Karten, die sie als negativ deutet: den Buben der Schwerter und den Turm. „Es wird kritisch für Dortmund. Tuchel muss und wird aufräumen. Zwei Köpfe werden rollen, alte Strukturen werden zusammenbrechen.“ Sie zieht noch eine positive Karte: die zwei Münzen. „Und erst dann werden sie ihre Möglichkeiten voll ausnutzen.“

Astrologie: Um Thomas Tuchel brauche man sich keine Sorgen zu machen, glaubt Okun. „Tuchel hat eine starke Jungfraubetonung, die gehen nur äußerst selten in die Breite.“ Zudem sei die Jungfrau das gesundheits- und ernährungsbewussteste Zeichen im Tierkreis. Passend dazu hat Tuchel das Sabbatjahr zu einer Spezialdiät genutzt. „Jupiter, der nun zunächst über Tuchels Merkur und Sonne läuft, sollte ihm nicht nur Glück bringen, sondern auch wieder ein paar Kilos mehr.“ Jupiter stehe für Expansion – auch für die körperliche.

Bleibt Kevin de Bruyne in Wolfsburg?

Tarotkarten: Madame Weiss mischt die Karten, reiht sie vor sich auf, zieht eine, dreht diese mehrmals auf dem Tisch und deckt sie dann auf: ein Herz mit drei Schwestern darin. „Ein wichtiger Spieler wird den Verein verlassen. Er hat schon etwas anderes im Hinterkopf, das läuft bereits. Es wird Kummer kommen!“

Wer steigt ab?

Astrologie: Eine komplette Analyse von 18 Teams bei 34 Spieltagen ist zeitaufwendig. Okun beschränkt sich daher auf die Konstellationen in Vereins- und Trainerhoroskopen sowie auf die letzten Saisonspiele. Da haben der 1. FC Köln und Darmstadt 98 kritische Auslösungen. In der Relegation zeigt sich im Vereinshoroskop von Werder Bremen Uranus exakt im Quadrat zum Radix-Mars. Dazu kommen Auslösungen beim Trainergespann Skripnik/Frings, die dafür sprechen, dass Bremen in die Relegation muss, aber an den Trainern festhält.

Wer wird Torschützenkönig?

Rauchdeuten: Es raucht stark, Gralewski hält die Hand über den Topf. „Bei Robert Lewandowski sehe ich viel Zuspruch von außen, Pierre-Emerick Aubameyang wird von Ehrgeiz beflügelt, aber muss mehr tun als Lewandowski.“ Bei Arjen Robben erkennt sie eine längere Pause, darf aber nicht sagen warum, sonst drohen rechtliche Probleme. Gesundheitliche Prognosen dürfen nur Ärzte erstellen. Nur eines ist ganz sicher: Nach einer Weile brennt Rauch in den Augen.

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