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Steilpass: Boateng und Bale: Alle Wege führen nach Mailand

Wege und Umwege, die an das selbe Ziel führen: Wie der Ex-Herthaner Kevin-Prince Boateng und Tottenhams junger Star Gareth Bale mit unterschiedlichen Mitteln den Weg an die Spitze fanden.

Von Markus Hesselmann

Vorgestellt wurden beide am selben Tag: Tottenham Hotspur präsentierte zur Saison 2007/ 2008 unter anderem zwei junge neue Spieler: den Deutsch-Ghanaer Kevin-Prince Boateng (damals 20) und den Waliser Gareth Bale (damals 18). Obwohl Boateng zwei Jahre älter ist als Bale, sagte der damalige Spurs-Trainer Martin Jol über beide, dass sie ihm jetzt konkret nicht weiterhelfen würden. Jol sprach von einer Investition in die Zukunft. An Hertha und Southampton sollen jeweils um die sieben Millionen Euro für die beiden überwiesen worden sein. Daraufhin zeigte der eine, Boateng, seine Tattoos und führte pro Spieltag eine neue Frisur spazieren. Der andere, Bale, begann zu arbeiten. Der eine, Boateng, ließ sich von vereinsinternen Ordnungsrufen („Er glaubt, er sei Messi“) nicht aufhalten. Der andere, Bale, von Verletzungen.

Boateng verließ Tottenham nach 14 Premier-League-Spielen sowie einer Unehrenrunde durch das zweite Spurs-Team. Nach einer Irrfahrt über Dortmund und Portsmouth landete er bei Milan, wo er nach einer überraschend starken WM für Ghana auf einmal als „Zug ohne Bremsen“ mit besonderer Dynamik gefeiert wird. Statt mit Frisuren fällt er mit Leistungen auf.

Bale blieb trotz Startproblemen bei den Spurs und kämpfte sich nach vorn. Kaum besser lässt sich der Arbeitsethos des Walisers symbolisieren als durch den Hattrick, den er in der Champions League gegen Inter Mailand in San Siro nach 0:4-Rückstand schaffte. Sein Team verlor 3:4 – und gewann das Rückspiel mit einem starken Gareth Bale 3:1.

Bald könnten sich Boateng und Bale in Mailand wiedersehen. Neben anderen europäischen Spitzenklubs sind auch der AC und Inter hart dran am starken Waliser.

Markus Hesselmann beschäftigt sich in dieser Kolumne mit dem Ausland, Stefan Hermanns schreibt über den deutschen Fußball und Jens Kirschneck hat einen Blick auf den Frauenfußball.

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