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Spannung garantiert: Thomas Müller lebt für die großen Spiele wie das DFB-Pokalhalbfinale gegen Borussia Dortmund.

© dpa

FC Bayern München im DFB-Pokal: Keine Zeit zum Ausruhen

Pep Guardiola schonte einige seiner Spieler vor dem DFB-Pokalhalbfinale gegen Borussia Dortmund, doch ein Spannungsabfall ist beim FC Bayern München im Gegensatz zum vergangenen Jahr nicht zu erwarten.

Ein bisschen neugierig war Pep Guardiola dann doch. Er hatte zwar angekündigt, sich nicht um das Spiel kümmern zu wollen, das über den Meistertitel für den FC Bayern München bereits am 30. Spieltag entschied, sondern um das bevorstehende Pokal-Halbfinale. Die letzten Minuten der Partie zwischen Gladbach und Wolfsburg, gab der Trainer zu, habe er sich dann doch angeschaut. Aber Zeit zu feiern sei keine gewesen. Er hat sich sofort wieder Borussia Dortmund gewidmet, dem Gegner an diesem Dienstag in der Münchner Arena. Vor allem die letzten vier Partien der Westfalen, denn die davor hatte er ja schon als Vorbereitung auf das Bundesliga-Duell Anfang April angeschaut, mehrmals vorwärts und rückwärts. Sehr viele neue Erkenntnisse wird er kaum gewonnen haben, aber Guardiola geht es um kleinste Details.

Im Endspurt der Saison muss er sein System nun nicht nach den Spielern aussuchen, die er zur Verfügung hat, sondern kann die Aufstellung wieder seinem System anpassen. Am Dienstag stehen Medhi Benatia und Arjen Robben wieder im Kader, der Holländer womöglich sogar in der Startaufstellung. „Er ist kein Joker, wenn er fit ist, wird er spielen“, sagte Guardiola. Weil Xabi Alonso und wohl auch der leicht angeschlagene Juan Bernat, die am Samstag geschont wurden, ins Team zurückkehren, müssen Mitchell Weiser und Sebastian Rode auf die Bank zurück.

2014 rotierte Pep Guardiola den FC Bayern München aus dem Rhytmus

Nachdem der Titel auch mathematisch sicher ist, wird Guardiola wie in der Schlussphase der vergangenen Saison in der Bundesliga erst recht auf Spieler setzen, die zuvor bestenfalls Joker waren oder den Kader einfach nur ergänzten. Allerdings ist es dieses Mal zum einen wegen noch immer vieler Verletzter nicht ganz freiwillig und zum anderen keinesfalls als Zeichen einer Geringschätzung der nationalen Gegner zu verstehen. 2014 führte das bewusste Ignorieren der Bundesliga nach der sehr frühen Entscheidung zu einem Spannungsabfall, die Mannschaft kam aus dem Tritt – und scheiterte schließlich in der Champions League an Real Madrid.

Guardiola bleibt derzeit gar nichts anders übrig, als so gut wie möglich zu rotieren, um Ermüdungserscheinungen vorzubeugen – und damit nicht weitere Verletzte zu riskieren. „Die Situation ist dieses Mal eine komplett andere als vor einem Jahr. Es ist alles viel enger“, sagt er. Die Meisterschaft wurde erst Ende April und nicht schon Ende März eingefahren, und es bleibt keine Zeit, sich auszuruhen. „Die Spieler sind jetzt unter Spannung“, und weil eine Woche nach dem Pokal-Halbfinale gleich die Champions-League-Reise nach Barcelona folgt, werde sich daran auch nichts ändern.

Das Spiel gegen Borussia Dortmund gehört zu den wichtigsten Spielen der Saison

Anders als vor einem Jahr dürfen sich die Spieler, die die Bayern in diesen Wochen fast ausschließlich in der Meisterschaft vertreten, nicht als Lückenbüßer fühlen, sondern als wichtiger Teil der Mannschaft, weil Guardiola sie mit seiner Wertschätzung dazu macht. Er lässt keine Gelegenheit aus, das gesamte Team zu loben. Selbst an Dante, derzeit eher Sicherheitsrisiko im Münchner Defensivverbund denn Stabilisator, verteilt er regelmäßig Streicheleinheiten. Damit sendet Guardiola gleichzeitig das Signal aus: Nicht nur alle Mann im Kader sind wichtig, sondern auch alle Spiele bis Saisonende. Die gegen Dortmund und Barcelona sind allerdings sicher noch ein bisschen wichtiger.

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