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Radsport-Weltverband UCI: Keine Kompromisse mehr!

Unabhängig von Lance Armstrongs TV-Interview: Der Radsport-Weltverband UCI kann sich nicht mehr aus der Dopingaffäre herausreden, meint unser Autor Lars Spannagel. Eine komplette Umstruktierung wäre daher das beste.

Meist läuft es so ab: Zuerst werden alle Vorwürfe abgestritten. Wenn die lästige Fragerei nicht aufhört und der Druck größer wird, beruft man eine Untersuchungs-Kommission und beteuert, schonungslos aufklären zu wollen. Danach geht alles weiter wie bisher: Korruption, Vetternwirtschaft, Betrug. Auch der Radsport-Weltverband UCI hat so versucht, sich in der Affäre Lance Armstrong freizustrampeln. Es wird ihm aber nicht gelingen, ganz egal was Armstrong in der vergangenen Nacht gestanden oder gesagt hat.

Die Vorwürfe gegen die UCI sind bizarr genug und fügen sich in das Bild, das der Radsport in den vergangenen Jahren abgegeben hat. Welcher andere Verband hätte eine sechsstellige Spende von seinem umstrittensten Athleten akzeptiert? Wie können die Funktionäre erklären, dass Armstrong und sein Team offiziell über neue Dopingtestverfahren informiert wurden? Genau: Solche Vorgänge kann man nicht erklären oder entschuldigen. Deswegen ist die UCI am Ende angekommen, keine Kommission kann sie mehr retten. Für den Radsport wäre es am besten, wenn nicht nur die Spitzenfunktionäre zurücktreten, sondern der ganze Verband und seine Strukturen aufgelöst werden.

In dieser Hinsicht würde es sogar helfen, wenn der Radsport für einige Zeit von Olympia ausgeschlossen würde, wie einige Kritiker fordern. Armstrong muss sein Bronze von Sydney 2000 bereits zurückgeben, die Medaille soll nicht neu vergeben werde. Dieser Schritt muss als Symbol für die UCI gelten: Die Zeit der Kompromisse mit der Vergangenheit muss vorbei sein, wenn es eine Zukunft für den Radsport geben soll.

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