zum Hauptinhalt
Update

Karrierende: David Beckham hört auf

David Beckham glänzte auf dem Platz - und noch mehr daneben. Nun tritt der Engländer nach 20 Jahren Profifußball und einem letzten Meistertitel mit Paris Saint-Germain zurück.

Aber ja, David Beckham hat auch immer noch Fußball gespielt. Manche wissen das womöglich gar nicht, weil sie den Engländer vor allem als Dauergast in Mode- und Klatschzeitschriften kennen. Stets in Sachen Kleidung und Frisur auf der Höhe der Zeit, wurde er auch dank der Ehe mit der früheren „Spice Girls“-Sängerin Victoria Adams zum größten globalen Popstar, den der Fußball hervorbrachte. Nach mehr als 20 Jahren wird Beckham künftig aber zumindest nicht mehr auf dem Fußballplatz glänzen. Am Sonntag hatte er mit Paris Saint-Germain noch die französische Liga gewonnen, gestern nun gab der frühere englische Nationalmannschaftskapitän seinen Rücktritt bekannt. „Ich fühle, dass die Zeit gekommen ist, meine Karriere zu beenden“, teilte der 38-Jährige mit. „Es ist der Traum jedes Athleten, an der Spitze aufzuhören und sich als Champion zu verabschieden.“

Beckham hat mit PSG zwar noch zwei Ligaspiele vor sich, doch die Fußballwelt trauert dem Freistoß- und Flankenspezialisten mit dem großen Glamourfaktor bereits nach. „Er hat zweifellos Millionen von Jungen und Mädchen inspiriert“, twitterte Weltverbandschef Joseph Blatter. Der Schwede Sven-Göran Eriksson, einst englischer Nationaltrainer, lobte: „Er ist ein fantastischer Fußballer, ein fantastischer Mann und wohl die größte Persönlichkeit des Sports. Ich denke, kein Fußballer war jemals so beliebt wie er.“

Erfolgreich war Beckham ebenfalls. Er holte als einziger Engländer in vier verschiedenen Ländern Ligatitel, mit Manchester United, Real Madrid, Los Angeles Galaxy und nun mit Paris. Sein größter Erfolg war der Gewinn der Champions League im Jahr 1999, als er mit Manchester den FC Bayern München im dramatischen Finale von Barcelona besiegte.

Im Trikot der englischen Nationalelf hatte Beckham weniger Glück. Bei großen Turnieren kam er nie über das Viertelfinale hinaus. Das WM-Aus 1998 gegen Argentinien hielt man ihm nach seiner Roten Karte persönlich vor, bei der EM 2004 verschoss er gegen Portugal auf tragisch- komische Weise im Elfmeterschießen. Dennoch findet er: „Dass ich Kapitän meines Landes war, betrachte ich bis heute als eine meiner stolzesten Errungenschaften.“

Auch wenn Beckham sportlich zuletzt kaum noch mithalten konnte, wollte Paris den Vertrag mit ihm noch einmal verlängern. Aus gutem Grund: PSG verkaufte wie auch Beckhams frühere Klubs dank seines schillernden Stars so viele Trikots wie nie zuvor. Der Mann, der wie kaum ein Sportler vor ihm die Selbstvermarktung beherrschte, wird vor allem von Millionen Jugendlichen in Asien verehrt. Deshalb soll er künftig für China werben, auch die katarische PSG-Führung will sein weltbekanntes Gesicht weiter für ihre Zwecke einsetzen und bot ihm einen Job als „Botschafter“ des Vereins und auch der WM 2022 im Emirat an. Den Fußballspieler David Beckham aber wird es fortan nicht mehr geben, und das bereitet ihm trotz der glänzenden Perspektiven doch ein wenig Wehmut. „Das Spiel zu spielen, das ich liebe, wird nichts jemals vollständig ersetzen können“, sagte Beckham. (Tsp/dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false