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Wie zur WM und EM wollen viele Fans auch beim Champions-League-Finale gemeinsam auf der Fanmeile mit den Teams fiebern.

© dpa

Berlin: Bezirksamt prüft Fanmeile zum Champions-League-Finale

Der Traum von einem deutsch-deutschen Champions-League-Finale ist in greifbare Nähe gerückt. Viele Fußballfans würden das Spiel gern auf einer großen Fanmeile in Berlin sehen. Und die Chancen stehen gar nicht so schlecht.

Von Sandra Dassler

Zum Champions-League-Finale am 25. Mai in Wembley, das möglicherweise zwischen Bayern München und Borussia Dortmund ausgetragen wird, könnte es eine große Fanmeile in Berlin geben. Im dafür zuständigen Bezirksamt Mitte prüft der Stadtrat für Stadtentwicklung, Bauen, Wirtschaft und Ordnung, Carsten Spallek (CDU), jedenfalls gerade diese Möglichkeit.
„Der Veranstalter der letzten Fanmeilen denkt darüber nach“, sagte Spallek am Freitag dem Tagesspiegel: „Wenn er den Antrag nach den Rückspielen stellt, reicht die Zeit noch aus. Jedenfalls steht kein anderes Großereignis dem im Wege. Wir haben einige Tage davor und danach Veranstaltungen, die sich aber größtenteils im Tiergarten abspielen und eine Fanmeile auf der Straße des 17. Juni nicht behindern würden. Aber erst müssen die deutschen Mannschaften es schaffen.“

Bayern und Dortmund hatten die Hinspiele gegen Barcelona und Madrid hoch gewonnen, so dass ein deutsch-deutsches Finale durchaus realistisch ist. Das würde in Wembley stattfinden, was die englischen Fußballfans nicht gerade amüsiert. Umso toller dürfte die Stimmung auf einer Berliner Fanmeile werden. Dort hatten bereits während der Europa- und Weltmeisterschaft Hunderttausende mit der deutschen Mannschaft mitgefiebert. .

Außerdem waren bereits zu den ersten beiden Halbfinal-Hinspielen am Dienstag und Mittwoch viele Kneipen in Berlin völlig überfüllt. „Im Longshot in Friedrichshain waren alle 250 Plätze belegt“, erzählt ein Fan. Im Charlottenburger Danckelmannkiez bekamen Besucher, die sich kurzfristig entschlossen hatten, Fußball in der Kneipe zu schauen, zu hören: „Da hätten sie schon in der vergangenen Woche Plätze reservieren müssen.“

Senatssprecher Richard Meng, grundsätzlich ein Fan von Fanmeilen, ist dennoch ein wenig skeptisch: "Da spielt ja nicht Deutschland gegen Spanien", sagt er, "sondern zwei gegnerische Vereine, zu denen leider nicht Hertha BSC gehört. Da müssen auch die Sicherheitsstandards höher sein." Kein Problem, meint der Bezirksbürgermeister von Mitte, Christian Hanke (SPD): "Wir haben viele Erfahrungen und eine sehr gute Zusammenarbeit mit der Polizei. Ich habe keine Angst, dass da Hooligans mit Baseballschlägern aufeinander losgehen."

Für gewichtiger hält Hanke einen zweiten Einwand von Regierungssprecher Meng: „Das Finale wird ja auch im Fernsehen übertragen, ob sich der Aufwand für ein einziges Spiel da wirklich lohnt?“, fragt dieser. Fanmeilen-Veranstalter Willy Kausch hat diesbezüglich aber keinerlei Bedenken. „Wir schaffen das“, sagt er: „Doch ich bin abergläubisch, deshalb stelle ich den Antrag auf die Einrichtung einer Fanmeile erst, wenn wirklich beide Mannschaften im Finale sind. Und nur dann." Für das „nur dann“ hat Kausch eine einleuchtende Erklärung: „Ich will endlich einmal auf der Berliner Fanmeile erleben, dass eine deutsche Mannschaft das Finale gewinnt.“

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