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Kein gutes Omen. Michael Skibbe, hier mit Attila, dem lebenden Maskottchen der Frankfurter Eintracht.

© dpa

Glücklose Ex-Bundestrainer: Michael Skibbe und der Fluch des Adlers

Michael Skibbes Entlassung beim türkischen Klub Eskisehirspor zeigt mal wieder, dass ein Fluch auf den Ex-Bundestrainern lasten muss. Eine Glosse.

Nun hat es schon wieder einen erwischt! Michael Skibbe ist am Wochenende als Trainer des türkischen Erstligisten Eskisehirspor entlassen worden. Und in den USA wird die Kritik an Nationalcoach Jürgen Klinsmann nach der 2:3-Niederlage gegen Mexiko auch immer lauter.

Was ist nur los mit den Bundestrainern a. D.? Es scheint ein Fluch auf ihnen zu lasten: Wer einmal jene, die den Adler auf der Brust tragen, trainiert hat, stürzt danach ab. Berti Vogts wurde nach dem WM-Viertelfinal-Aus 1998 zum Rudi Gutendorf für Arme, zum Weltenbummler zweiter Klasse. Sein Nachfolger Erich Ribbeck wurde nach dem EM-Debakel 2000 Privatier auf Teneriffa. Und Rudi Völler fand wenigstens ein gutbezahltes Auskommen als Versuchskaninchen bei einem Pharmakonzern.

Es scheint, als habe dieser Adlerfluch einen anderen Fluch abgelöst, den Nutella-Fluch. Über Jahre fiel fast jeder Nationalspieler, der im Fernsehen für den Bundes-Brotaufstrich warb, daraufhin ins Karriereloch: Von der ersten Werbegeneration um Benjamin Lauth, Kevin Kuranyi, Arne Friedrich und Andreas Hinkel schaffte es nur Friedrich zur WM 2006.

Doch der Adlerfluch scheint sogar noch verheerender zu sein: Selbst Franz Beckenbauer schaffte es nach der WM 1990 nicht mehr, an seine Erfolge als Nationaltrainer anzuknüpfen. Und konnte nicht verhindern, dass der FC Bayern 1996 unter ihm den Uefa-Cup der Verlierer gewann.

Zum Glück hat Joachim Löw im Frühjahr seinen Vertrag als Bundestrainer bis 2018 verlängert. Aufgrund der Schicksale seiner Vorgänger möchte man ihm zurufen: Richtig so, halt dich so lange es gehtan deinem Adlerhorst fest, solang es.

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