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Kaka, 30, (Foto rechts oben) kam 2008 vom portugiesischen Klub Academica de Coimbra zu Hertha BSC. Für die Berliner absolvierte der brasilianische Verteidiger 14 Bundesligaspiele und ein Zweitligaspiel. Im Winter liehen die Berliner ihn an Sporting Braga aus – mit den Portugiesen steht er am Mittwoch im Finale der Europa League gegen den FC Porto.

© AFP

Ex-Herthaner im Interview: "Ich wollte Spielpraxis sammeln"

Kaka spricht im Interview über seine Zeit bei Hertha BSC. Er erzählt, warum er statt in der Zweiten Liga nun am Mittwoch im Europa-League-Endspiel antritt.

Kaka, Sie bestreiten heute mit Sporting Braga das Finale der Europa League gegen den FC Porto. War die Möglichkeit, ein europäisches Endspiel zu bestreiten, mit ein Grund dafür, Hertha BSC im Winter zu verlassen und nach Portugal zu gehen?

Nein, zu diesem Zeitpunkt war überhaupt nicht abzusehen, dass wir es mit Braga bis ins Endspiel nach Dublin schaffen würden. Ich bin nach Portugal gegangen, weil ich Spielpraxis sammeln wollte. Bei Hertha war das nicht möglich und deshalb habe ich mich ausleihen lassen.

In Berlin waren Sie unter Trainer Markus Babbel nur Verteidiger Nummer vier, in Braga kommen Sie dagegen regelmäßig zum Einsatz. Warum?

Mit ein Grund dafür ist sicherlich, dass ich Bragas Trainer Domingos Paciencia bereits seit unserer gemeinsamen Zeit bei Academica Coimbra kenne. Er vertraut mir –und das gibt einem als Spieler automatisch mehr Selbstvertrauen.

Braga ist die Überraschungsmannschaft dieser Europapokalsaison. Auf dem Weg in die Champions League wurde der FC Sevilla ausgeschaltet, später in der Europa League besiegten Sie den FC Liverpool, Dynamo Kiew und Benfica Lissabon. Was zeichnet die Mannschaft aus?

Vor allem, dass wir als Team sehr gut harmonieren. Es gibt bei uns keine vermeintlichen Stars, jeder ist für den anderen da und das merkt man auf dem Platz. Wir sind eine Einheit.

Gegen Liverpool, Kiew und Lissabon musste Braga in sechs Spielen nur drei Gegentreffer hinnehmen, schoss aber auch nur vier Tore. Liegen Ihre Stärken ausschließlich in der Defensive?

Vor allem auswärts treten wir einfach sehr kompakt auf. Das liegt daran, dass wir in der Offensive über sehr schnelle Spieler verfügen, die bei Kontern sehr gefährlich sind. Das ist unser Trumpf: hinten sicher stehen, und wenn wir dann in Ballbesitz kommen, geht es blitzschnell.

Gegen Porto ist Ihr Team erneut Außenseiter. Ein Vorteil?

Nicht unbedingt. In den Spielen zuvor, gerade gegen Liverpool, kannten uns viele Leute nicht. Mit Porto verhält sich das anders. Beide Mannschaften kennen sich aus der portugiesischen Liga, große Geheimnisse gib es da nicht. Auch weil beide Klubs durch eine lokale Rivalität miteinander verbunden sind: Die Städte Porto und Braga liegen ja nur 40 Kilometer voneinander entfernt.

Vielen Zuschauern gilt Porto gegen Braga nicht gerade als Traumfinale. Warum wird es heute trotzdem ein aufregendes Endspiel?

Weil die Leute mit Braga ein Team sehen werden, das sich für den Sieg zerreißen wird. Wer von uns Spielern weiß denn, ob er jemals wieder so eine Chance bekommen wird? Für jeden Einzelnen ist das Spiel in Dublin das Highlight seiner Karriere. Und genau so werden wir auftreten.

Und dann kehren Sie als Europa-League-Sieger nach Berlin zurück?

Keine Ahnung. Ich habe einen Vertrag bei Hertha, aber bisher gab es auch noch keine Gespräche, wie es in Zukunft weitergehen soll.

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