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Orakel zur Fußball-WM: Der Krake, der Wissenschaftler und die Banker

Die Goldmann-Sachs-Banker und sogar Physiker Stephen Hawking orakeln die Ergebnisse der Fußball-WM. Jetzt macht unser Kolumnist mit, und ist überzeugt: Deutschland erreicht das Finale.

Im Grunde genommen ist die Sache klar: Deutschland spielt das Finale gegen Argentinien, dann wird man weitersehen. Das wird den Brasilianern nicht schmecken, aber sie scheiden nun mal im Halbfinale gegen Jogi Löws Mannen aus. So weit meine ureigene Vorhersage. Und stehen hier an dieser Stelle in dieser Zeitung Irrtümer?

Bis zum Halbfinale folgen meiner Vorhersage auch die Ökonomen der italienischen Großbank Unicredit. Die haben die vorangegangene WM-Endrunde herangezogen, das Abschneiden in der Qualifikation und die Platzierungen der jeweiligen U17- und U20-Nationalmannschaften der vergangenen acht Jahre. Demnach setzt sich Brasilien im Endspiel gegen Argentinien durch.

Das glauben auch die Kollegen von Goldman Sachs, die für ihre Prognose rund 14.000 internationale Spiele ab 1960 analysiert haben. Was ein nicht unerhebliche Zeitaufwand gewesen sein muss und möglicherweise eine Erklärung für die weltweite Finanzkrise ist. Die Banker hatten einfach keine Zeit, sich um ihre Aufgabe zu kümmern. Laut Unicredit verlieren die Deutschen auch das Spiel um Platz drei gegen Uruguay.

Das letzte Mal, als ein deutsches Ausscheiden orakelt wurde, endete tödlich. Das war 2010, das Orakel war Paul, der Krake. Der hatte vorhergesagt, dass Deutschland gegen Spanien ausscheidet. So kam es dann. Kurz darauf verendete Paul in seinem Oberhausener Aquarium. Die nur als Warnung an die Banker von Unicredit und Goldman Sachs.

Auch Stephen Hawking, der britische und geniale Physiker, sollte nicht so leichtfertig mit seiner Prognose umgehen. Der hat alle Weltmeisterschaften seit 1966 betrachtet, dem Jahr, in dem England letztmals den Titel gewann – zu Unrecht, ich sage nur Wembley-Tor. Hawking kommt zu dem Schluss, dass England erst im Finale gegen Brasilien verliert. Dazu müssen die Engländer in roten Trikots spielen, muss ein europäischer Schiedsrichter pfeifen und beim Elfmeter muss ein hellhaariger Kicker antreten.

Glatzköpfige oder dunkelhaarige Engländer, hat Hawking berechnet, treffen in den seltensten Fällen. Oder wie Hawking es formuliert: „Wie wir in der Wissenschaft sagen, England könnte den Hintern einer Kuh nicht mit dem Banjo treffen.“ Wir schon, Mister Hawking, wir schon. Zu meiner ureigenen Vorhersage will ich noch mitteilen, dass ich beim Bundesliga-Tipp des Tagesspiegels von 42 Teilnehmern den 40. Platz belegt habe. Man sollte meine Prognosen- Kompetenz also auf keinen Fall unterschätzen.

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