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Update

Frankreich: Paris sucht weiter fieberhaft den Schützen

Eine Meldung des "Parisien", wonach der Schütze gefasst sei, stellte sich später als falsch heraus. Der Schütze hatte auf einen Fotografen gefeuert, in einem Geschäftsviertel um sich geschossen und einen Autofahrer als Geisel genommen.

Trotz einer Großfahndung der Polizei in Paris blieb der bewaffnete Schütze verschwunden. Er hatte seit Montag in der französischen Hauptstadt Angst und Schrecken verbreitet. „Mehrere hundert Anrufe“ seien seit dem Zeugenaufruf vom Montag eingegangen, doch der Täter habe noch nicht identifiziert werden können, hieß es am Dienstag aus Ermittlerkreisen.

Der etwa 35 bis 45 Jahre alte Mann hatte am Montagmorgen erst bei der Zeitung „Libération“ das Feuer eröffnet und einen Foto-Assistenten schwer verletzt. Wenig später schoss er auch in einem Geschäftsviertel um sich und nahm einen Autofahrer als Geisel. Der Autofahrer berichtete laut Ermittlerkreisen, der Mann habe ihm erzählt, er komme „aus dem Gefängnis“ und sei „zu allem bereit“. Außerdem habe er auch eine Handgranate.

Der Mann europäischen Typs, der laut Polizei vermutlich ein Einzeltäter ist, hatte sich nach den zwei Schießereien von dem Autofahrer in der Nähe der Champs-Elysées absetzen lassen und verschwand womöglich in einer nahegelegenen Bahnstation. Seither suchte die Polizei mit einem Großaufgebot und unter Einsatz von Hubschraubern in Paris nach dem Mann, den Zeugen als „ruhig und entschlossen“ beschrieben. Auch Filmaufnahmen aus einer Überwachungskamera und Fotos wurden verbreitet.

Der Unbekannte nutzte den Ermittlern zufolge ein Gewehr mit einem abgesägten Lauf. Damit hatte der Täter am Freitag bereits einen Chefredakteur von BFMTV in der Eingangshalle des Nachrichtensenders bedroht, ohne allerdings Schüsse abzugeben. „Nächstes Mal werde ich euch nicht verfehlen“, drohte er dort vor seiner Flucht.

Bei der linksliberalen Zeitung „Libération“ feuerte der Täter am Montagmorgen dann tatsächlich, ohne dabei ein Wort von sich zu geben. Der 23-jährige Foto-Assistent wurde in Brustkorb und Unterleib getroffen und war zunächst in einem „hoffnungslosen“ Zustand, wie Verlagsdirektor Nicolas Demorand am Dienstag dem Sender France Inter sagte. Nun gehe es ihm „ein bisschen besser“, doch schwebe er immer noch in Lebensgefahr.

Die Zeitung titelte am Dienstag: „Er hat ein Gewehr herausgeholt und zwei Mal geschossen.“ Auf vier Seiten befasst sich „Libération“ mit dem Angriff und überschreibt den Kommentar mit dem Titel: „Wir werden weitermachen.“ (afp)

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