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Update

Erdstoß der Stärke 7,4: Schweres Erdbeben in Mexiko beschädigt hunderte Häuser

Ein starkes Erdbeben hat die Pazifikküste von Mexiko erschüttert. Das Land kam aber nach ersten Informationen relativ glimpflich davon. Laut Staatschef Calderón gab es nur geringe Schäden und keine Toten.

Ein schweres Erdbeben hat am Dienstag den Süden Mexikos erschüttert und im Staat Guerrero etwa 60 Häuser zerstört. Etwa 800 weitere Wohnhäuser wurden nach offiziellen Angaben beschädigt. Stunden nach dem Beben gegen Mittag Ortszeit lagen keine Berichte über Todesopfer oder Schwerverletzte vor. Es war einer der schwersten Erdstöße seit dem tödlichen Beben von 1985, als in Mexiko-Stadt mindestens 10.000 Menschen ums Leben kamen.

Das Beben hatte nach Angaben der US-Erdbebenwarte eine Stärke von 7,4, anschließend kam es zu mindestens vier stärkeren Nachbeben. Das Zentrum lag in rund 18 Kilometern Tiefe 25 Kilometer außerhalb der Stadt Ometepe, wo die eingestürzten Häuser verzeichnet wurden. Auch in Mexiko-Stadt schwankten Gebäude. Das mexikanische Seismologische Institut meldete, auch in Oaxaca sei das Beben deutlich zu spüren gewesen. Die Behörden in Guatemala teilten mit, im Grenzgebiet habe die Erde ebenfalls gebebt.

In Mexiko-Stadt stürzte eine Fußgängerbrücke ein und begrub einen leeren Bus unter sich. In einigen Gebäuden in der Hauptstadt zersprangen die Fenster und es fiel Putz von der Decke. Bürgermeister Marcello Ebrard twitterte: „Wir haben ein Erdbeben.“ Es gebe aber keine Probleme mit „strategischen Einrichtungen“ wie dem Wassersystem. Anwohner berichteten hingegen, der Wasserdruck habe nachgelassen. Auch brach das Telefonnetz in Mexiko-Stadt und anderen von dem Beben betroffenen Gebieten vorübergehend zusammen.

Anwohner verlassen in Panik ihre Wohnungen

Kurz nach der Mittagsstunde rannten Beschäftigte aus ihren Büros, Anwohner verließen in Panik ihre Wohnungen. Nahe dem Zentrum des Erdbebens in Huajuapan sagte Hotelbesitzer Marco Antonio Estrada, das Beben vom Dienstag sei das schwerste gewesen, an das er sich erinnern könne. Auch in Oaxaca, dem Nachbarstaat von Guerrero, war das Beben deutlich zu spüren. „Es war sehr stark, aber wir haben nichts einstürzen sehen“, sagte Irma Ortiz, die dort ein Gästehaus betreibt. Die Erdstöße hätten sie aber von der einen Seite auf die andere geschleudert.

In Mexiko-Stadt fielen sich auf dem Platz vor dem Denkmal des Engels der Unabhängigkeit weinende Frauen in die Arme. Andere Menschen tippten nervös auf ihren Mobiltelefonen. Hunderte Menschen suchten auf dem offenen Gelände Sicherheit. Samantha Rodriguez, eine 37-jährige Umweltberaterin, musste ihren Arbeitsplatz im elften Stock eines Hochhauses am Platz verlassen. „Ich dachte, es geht schnell vorbei. Aber die Wände begannen zu beben und wir entschieden uns, nach draußen zu gehen“, sagte sie.

Der Betrieb am Flughafen von Mexiko-Stadt war vorübergehend unterbrochen. Etwa 40 Passagiere saßen kurzzeitig im Zug zum Flughafengelände fest. Es entstanden allerdings keine Schäden an den Landebahnen, und der Betrieb wurde wieder aufgenommen.

Mexiko wird häufig von Erdbeben erschüttert. Erst am 10. Dezember 2011 hatte die Erde in Guerrero gezittert, damals hatte das Beben eine Stärke von 6,5. Dabei starben mehrere Menschen, weitere wurden verletzt.

Am 19. September 1985 hatte ein Beben der Stärke 8,0 große Teile von Mexiko-Stadt verwüstet - trotz großer Entfernung zum Epizentrum. Nach offiziellen Angaben gab es landesweit damals mindestens 9500 Tote, andere Quellen berichteten von bis zu 35.000 Opfern. (dpa/dapd)

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