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Stromausfall: Hannover im Dunkeln

Ein Stromausfall hat vergangene Nacht in Hannover zu zahlreichen Feuerwehreinsätzen in der niedersächsischen Landeshauptstadt geführt.

In Hannover und der Nachbarstadt Langenhagen ist am späten Mittwochabend der Strom komplett ausgefallen. Ab 22.40 Uhr lagen beide Städte im Dunkeln. Nach etwa 20 Minuten hätten rund 70 Prozent der Betroffenen wieder Strom gehabt, sagte ein Sprecher der Stadtwerke Hannover am Donnerstagmorgen auf dapd-Anfrage. Ursache für den Totalausfall sei ein technischer Defekt in einer Einspeisestation in Mehrum (Landkreis Peine) gewesen.

Die Station ist den Angaben zufolge sehr wichtig für das Stromnetz und konnte nicht schnell durch Zuschalten anderer Kapazitäten ersetzt werden. Gegen Mitternacht war sie wieder funktionsbereit. Wie es zu dem Defekt gekommen war, müsse noch untersucht werden, sagte der Sprecher weiter. Das könne mehrere Tage dauern.

Die Feuerwehr bezeichnete die Lage während des Stromausfalls als unübersichtlich. Ein Brand bei der medizinischen Hochschule nahm den Angaben zufolge zudem viele Kräfte in Anspruch, stellte sich dann aber als harmlos heraus.

Innerhalb von dreieinhalb Stunden gingen 785 Notrufe bei der Feuerwehr ein, die zu 75 Einsätzen führten, wie die Feuerwehr am Morgen mitteilte. Ein Großteil davon betraf Einsätze wegen ausgelöster Brandmeldeanlagen.

In neun Fällen mussten Menschen aus festsitzenden Aufzügen gerettet werden. Zudem musste in acht Pflege- und Altenheimen die Notstromversorgung hergestellt werden, damit Beatmungsgeräte funktionierten. Insgesamt war die Feuerwehr mit 350 Leuten, darunter die gesamte Freiwillige Feuerwehr sowie dienstfreie Kräfte, im Einsatz.

Nach Angaben der Polizei gab es durch den Stromausfall keine Verletzten. Zwar hätten viele besorgte Bürger angerufen, es habe aber nicht mehr Einsätze als sonst gegeben, sagte eine Sprecherin der Polizeidirektion Hannover am Donnerstagmorgen auf dapd-Anfrage.

Bei einigen Einbruchdiebstählen im Stadtteil Roderbruch geht die Polizei allerdings davon aus, dass die Situation ausgenutzt wurde. Dort seien bei vier Geschäften die Scheiben zerschlagen und vor allem Zigaretten gestohlen worden.

Nach Angaben eines Bahnsprechers war der Zugverkehr im Bereich Hannover nicht gravierend beeinträchtigt. Im Hauptbahnhof Hannover hätten Notstromaggregate die Versorgung übernommen, sodass der Bahnhof nicht völlig im Dunkeln lag, sondern per Notbeleuchtung erhellt wurde. In einigen Vorortbahnhöfen, wo es keine Notstromversorgung gab, lagen die Stationen zeitweilig im Dunkeln. Aus Sicherheitsgründen mussten die Züge diese Bahnhöfe mit verminderter Geschwindigkeit passieren, wodurch es zu leichten Fahrplanverzögerungen kam. Die Bahnbetriebszentrale war durch die Notstromversorgung voll einsatzfähig. Die Oberleitung war durch den Stromausfall im Stadtgebiet nicht betroffen, weil der aus einem anderen Netz kommt.

Auch auf dem Hannover Airport in Langenhagen fiel nach Angaben der Bundespolizei zeitweilig der Strom aus. Die Notstromversorgung habe aber umgehend eingesetzt. Ein Sprecher des Flughafens sagte zunächst, der Flughafen sei vom Stromausfall nicht betroffen gewesen. (dapd)

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