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Inzest-Prozess: Josef F. zu lebenslanger Haft verurteilt

Seine Tochter hatte die Höchststrafe wegen Mordes gefordert - und er hat sie bekommen. Josef F., der Inzesttäter von Amstetten, ist in allen Anklagepunkten schuldig: Mord, Sklaverei und Vergewaltigung.

Der Inzesttäter Josef F. muss lebenslang ins Gefängnis. Das hat am Donnerstag das Schwurgericht im niederösterreichischen St. Pölten einstimmig entschieden. Außerdem wurde seine Einweisung in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher verfügt. Das Urteil ist rechtskräftig. Der 73 Jahre alte Angeklagte nahm den Richterspruch an, auch die Staatsanwältin verzichtete auf Rechtsmittel. Die acht Geschworenen sprachen den 73-Jährigen in allen Anklagepunkten schuldig. F. war Mord durch Unterlassung, Sklavenhandel, Freiheitsentziehung, Vergewaltigung, Blutschande und schwere Nötigung vorgeworfen worden.

Josef F.l hatte seine Tochter E. 24 Jahre in einem fensterlosen Kellerraum unter seinem Wohnhaus in Amstetten tausendfach vergewaltigt. Sie brachte sieben Kinder zur Welt, von denen sechs überlebten. Der neugeborene Michael war 66 Stunden nach der Geburt gestorben, weil der Vater und Großvater sich weigerte, ihn zum Arzt zu bringen.

Der Prozess hatte am Montag begonnen und sollte ursprünglich bis Freitag dauern. Am Donnerstag hatten sich Staatsanwältin Christiane Burkheiser und Verteidiger Rudolf Mayer in ihren Schlussplädoyers ein letztes Mal an die Geschworenen gewandt. Josef F. selbst sagte in seinem letzten Wort, er bereue aus ganzem Herzen, was er seiner Familie angetan habe. Wörtlich sagte er: "Ich kann es leider nicht mehr gut machen. Ich kann nur schauen, den Schaden nach Möglichkeit zu begrenzen." (nal/dpa) 

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