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Medien: 6,5 Millionen Euro für die SPD-Kasse

Gespräche über Verkauf der „Rundschau“ laufen

Die Medienholding der SPD, die Deutsche Druck- und Verlagsgesellschaft (DDVG), will die Mehrheit an der „Frankfurter Rundschau“ 2006 verkaufen. Die Gespräche haben begonnen, die DDVG stehe jedoch „nicht unter Druck und könne mit dem Verkauf im Zweifelsfall noch warten“, sagte SPD-Schatzmeisterin Inge Wettig-Danielmeier am Donnerstag in Hamburg. Als Käufer kämen nur „inländische Verlagsinvestoren“ in Frage, betonte Geschäftsführer Jens Berendsen. Namen nannte er nicht, unter der Hand ist die Rede von einem Interesse der Verlage Madsack, Hannover, und Westdeutsche Allgemeine Zeitung (WAZ), Essen.

Die Beteiligung an der „FR“ habe die DDVG im Geschäftsjahr 2004 nur „leicht belastet“. Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten stiegen von 8,3 auf knapp 84 Millionen Euro. Der Gewinn nach Steuern betrug 11,5 Millionen Euro. Der Rückgang im Vergleich zum Vorjahr (12,5 Millionen Euro) lasse sich vornehmlich auf einen Anstieg der Steuerrückstellungen zurückführen, hieß es. Aus dem Gewinn fließen rund 6,5 Millionen Euro an die SPD. Das Geld wird überwiegend zur Finanzierung des Berliner WillyBrandt-Hauses verwendet.

Das größte Geschäftsfeld der DDVG sind Regionalzeitungen (unter anderem „Frankenpost“ und „Sächsische Zeitung“). Die Medienbeteiligungen haben mit fast 28 Millionen Euro (plus 4,7 Prozent) den höchsten Anteil zum Ergebnis beigetragen. Dies sei in diesen schwierigen Zeiten respektabel und Kostenreduktionen zu verdanken, sagte Wettig-Danielmeier. Insbesondere die Stellenanzeigen verzeichneten mit minus sechs Prozent erneut einen Rückgang.

Noch sind für 2006 die Verhandlungen für den Redaktionsetat der „Frankfurter Rundschau“ nicht abgeschlossen. Dem Vernehmen nach verlaufen sie angesichts weiterer Sparanforderungen schwierig und wenig harmonisch. Man liege jedoch im Kostenplan, sagt Berendsen. Bei der „FR“ heißt es, man fühle sich zwar keineswegs von der SPD inhaltlich beeinflusst, sei aber froh, nach dem Verkauf nicht einmal mehr theoretisch einem Verdacht ausgesetzt zu sein.

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