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ABGEDREHT: EKD kritisiert das Aus für Radio Paradiso

Die Medienanstalt Berlin-Brandenburg hat die Sendelizenz für das christliche Radio Paradiso nicht verlängert. Darüber ärgern sich Vertreter der Evangelischen Kirche in Deutschland.

Die Entscheidung der Medienanstalt Berlin-Brandenburg (MABB), die Lizenz für das christliche Radio Paradiso nicht zu verlängern, wird von der evangelischen Kirche kritisiert. Der Berliner Bischof Markus Dröge forderte die MABB auf, ihre Entscheidung noch einmal zu überdenken. Radio Paradiso sei „ein gelungenes Beispiel dafür, dass ein Privatsender ein ansprechendes Unterhaltungsprogramm sendet, zugleich aber auch Menschen durch Andacht und Segensworte ermutigt“. Der Medien- und Publizistik-Referent der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Udo Hahn, erklärte, er halte die Entscheidung „medienpolitisch für falsch“, zudem seien 64 Arbeitsplätze gefährdet. Die evangelische Kirche hält über die EKD Media GmbH Anteile am Sender.

Eine Sprecherin der Medienanstalt sagte, der Medienrat habe „alle Argumente sorgfältig abgewogen“. Die genaue Begründung für die Entscheidung werde nach der nächsten Sitzung des Medienrates am 22. Juni in einem schriftlichen Bescheid mitgeteilt. Auf den UKW-Frequenzen von Paradiso soll ab November das Oldiestar Radio die Frequenzen übernehmen. Die Neuausschreibung war nötig geworden, weil die Lizenz von Radio Paradiso bereits einmal verlängert worden war. In einer MABB-Analyse der Berliner Radios vom Herbst 2009 wurde Radio Paradiso ein erheblicher Substanzverlust bescheinigt. So habe sich der Wortanteil von 183,8 Minuten täglich (2006) auf 72,5 Minuten (2008) reduziert. Das Profil gehe verloren, einzig die „Gedanken zum Auftanken“ könnten als Rest eines christlichen Radios aufgefasst werden. epd/Tsp

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