zum Hauptinhalt
Neue Aufgabe, neues Glück. Die ARD-Fernsehlotterie „Ein Platz an der Sonne“ ist für Monica Lierhaus bekanntes Terrain. 2003 moderierte sie mit Frank Elstner die dazugehörige Show „Einfach schön“ (Foto).

© Maurizio Gambarini/dpa

Absage und Zusage: Lierhaus kehrt zurück ins Fernsehen

Keine Moderation der "Sportschau", dafür Botschafterin der Fernsehlotterie: Monica Lierhaus sucht ihren Platz in der Öffentlichkeit.

Es war der Auftakt für ihre Rückkehr ins öffentliche Leben, als Monica Lierhaus am Samstag bei der „Goldenen Kamera“ vor Millionenpublikum verkündete: „Da bin ich!“ Die 40-jährige Moderatorin, die vor zwei Jahren eine Hirnblutung erlitt, wird die neue Botschafterin der ARD-Fernsehlotterie „Ein Platz an der Sonne“. Lierhaus tritt damit die Nachfolge von Frank Elstner an. Das gab der Westdeutsche Rundfunk am Montag bekannt. Zugleich wird Lierhaus jedoch auf die Moderation der ARD-„Sportschau“ verzichten. „Ich bin stolz und dankbar, dass zwei Jahre lang der Platz bei der ,Sportschau’ für mich offengehalten wurde“, sagte Lierhaus. „Nach heutigem Stand muss ich aber leider sagen, dass ich auf absehbare Zeit die ,Sportschau’ nicht werde moderieren können."

ARD-Programmdirektor Volker Herres teilte sein Bedauern darüber mit. „Wir finden es alle sehr schade, dass wir in der ,Sportschau’ weiterhin auf Monica Lierhaus werden verzichten müssen“, sagte Herres. „Doch wann immer es so weit ist, dass sie in den Sport zurückkehren kann, wird auf jeden Fall ihr Platz im Team des ARD-Sports und insbesondere in der ,Sportschau’ für sie frei sein.“

Lierhaus’ Auftritt bei der Gala muss als Selbsttest und als Vorbereitung des Publikums auf die neue Aufgabe bei der Fernsehlotterie gesehen werden. Seit ihrer schweren Erkrankung war die Sportmoderatorin nicht mehr öffentlich aufgetreten, über ihren Gesundheitszustand durfte – bei Strafandrohung ihres Anwalts – nicht berichtet werden. Deshalb hätte es vermutlich Verwunderung und Spekulationen ausgelöst, wenn plötzlich deutschlandweit Werbeplakate mit ihrem Bild aufgetaucht wären. Um diesen Irritationen vorzubeugen, haben sich Lierhaus und ihr Umfeld für den Auftritt bei der vom ZDF übertragenen Gala in der Berliner Ullstein-Halle entschieden. Ein Auftritt, der mehrere Wochen lang trainiert worden sein soll.

Bereits in wenigen Wochen soll nun mit Fotos von Lierhaus auf Plakaten und wohl auch in Zeitschriften für die ARD-Fernsehlotterie geworben werden. Die Agentur „Zum goldenen Hirschen“ hat die Federführung für die Kampagne übernommen. Vor anderthalb Wochen habe das Fotoshooting stattgefunden, heißt es. Erste Kontakte mit Lierhaus soll es im Dezember gegeben haben, seither habe sich ihr Gesundheitszustand noch einmal deutlich verbessert, berichten Beteiligte. Ein Fernsehspot sei vorerst aber nicht geplant. Mit kleinen Schritten, gestützt von ihrem Lebensgefährten Rolf Hellgardt, hatte Lierhaus am Samstag die Bühne betreten, entschlossen, aber sprachlich noch eingeschränkt, dankte sie für den „Ehrenpreis“ – und machte Hellgardt dazu noch einen Heiratsantrag.

Das Engagement der 40-jährigen Journalistin für die Fernsehlotterie und ihre gleichzeitige Absage bei der „Sportschau“ machen deutlich, was sich Lierhaus derzeit zutrauen kann und möchte. So erstaunlich die Fortschritte bei der Genesung sein mögen, so klar ist, dass der Aktionsradius eng begrenzt ist. Die Fähigkeit zu gehen, der Gleichgewichtssinn als auch ihr Sprachvermögen sind längst noch nicht wiederhergestellt. Dass sie wiederhergestellt werden können, ist keine ausgemachte Sache. Monica Lierhaus kämpft darum, das Ergebnis ist offen. Interviews möchte sie „in naher Zukunft“ keine geben.

Ihr Einsatz für die ARD-Fernsehlotterie hat Vorteile für beide Seiten: Noch ist die 40-Jährige nicht fit genug, um eine aktuelle Sendung zu moderieren, daher ist die Fernsehlotterie eine gute Alternative. Für die ARD wiederum ist Lierhaus mit dem Einsatz für karitative Zwecke angesichts ihrer persönlichen Situation eine besonders glaubwürdige Lösung. Die näheren Details der Zusammenarbeit wird die ARD-Fernsehlotterie Anfang März bekannt geben – und auf freundlichere Schlagzeilen hoffen. Ein Sponsorvertrag der Lotterie mit dem Fußballbundesligisten FC St. Pauli hatte einigen Ärger eingebracht. Das eigenständige Unternehmen hatte mit dem Verein eine Vereinbarung über Trikotwerbung über angeblich 3,2 Millionen Euro pro Bundesligasaison abgeschlossen, ohne den Deal – Gebührenmillionen für das Millionengeschäft Fußball – vorher mit der ARD zu klären. Auf den Pauli-Trikots darf nun bloß noch der Slogan „Ein Platz an der Sonne“ stehen. Alles, was auf die ARD hätte hindeuten können, musste getilgt werden.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false