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Adels-TV: ARD und ZDF weiter uneins in royalen Fragen

Die Taufe von Schwedenprinzessin Estelle, das diamantene Thronjubiläum von Queen Elizabeth - die nächsten TV-Events stehen bereits auf dem Programm.

Es liegt jetzt am nationalen wie am europäischen Hochadel, dafür zu sorgen, dass ARD und ZDF nicht wieder unnötig Gebühren verprassen. Alle Fürstinnen und Fürsten sind aufgefordert, in 2012 nicht zu heiraten. Denn bei Adelsverpartnerungen drehen die beiden öffentlich-rechtlichen Systeme durch und übertragen das Ereignis doppelt, wo schon der Einmal-Event den Republikaner beleidigen muss. Aus dem ZDF ist zu hören, dass man der hartleibigen Kritik an den Parallelübertragungen wegen zu einer „Reißverschluss-Lösung“ kommen wollte: Mal überträgt das Erste, dann das Zweite, dann ... Dieser angestrebten Vereinbarung soll sich die ARD verweigert haben, weshalb es nur unterhalb der Hochzeitstorte zur Abstimmung kommt.

Wenn also am 22. Mai die Schwedenprinzessin Estelle in Stockholm getauft wird, überträgt das ZDF die Zeremonie zwischen 10 Uhr 30 und 13 Uhr. Im ZDF-Süßstoff-Deutsch heißt das: „Die kleine Prinzessin hat schon ganz Schweden verzaubert und beschert der Monarchie traumhafte Zustimmungswerte“ – und dem Zweiten traumhafte Quoten.

Die ARD widmet sich am 3. Juni dem diamantenen Thronjubiläum von Queen Elizabeth II. und am 16. Juni der Geburtstagsparade für selbige, beides Heimspiele für Royal-Reporter Rolf Seelmann-Eggebert. Sollte die Queen dermaleinst sterben und dann zu Grabe getragen werden, dann übertragen alle Sender, denn dieses Ereignis gilt als journalistisch herausragend. Todesfälle und Geburten sind übertragungstechnisch geklärt, Gott sei Dank. Nur die Hochzeiten, die bleiben ein Streitpunkt zwischen ARD und ZDF. Ist halt schwierig, so eine Ehe. Joachim Huber

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