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Silvester-Kracher. Das Paar Anna Netrebko und Erwin Schrott singt in Dresden. Foto: dpa

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Alle Jahre wieder: Öffentlich-rechtlicher Ärger an Silvester

ARD und ZDF übertragen auch zum Jahresschluss 2011 wieder parallel die Konzerte der Berliner Philharmoniker und der Staatskapelle Dresden. Die Sender geben sich unschuldig, Kurt Beck gibt sich ungeduldig.

Ungeachtet heftiger Kritik wollen ARD und ZDF erneut parallel Silvesterkonzerte übertragen. Die ARD strahlt am 31. Dezember nach Informationen von Spiegel Online ab 18 Uhr 30 live das Programm der Berliner Philharmoniker mit Simon Rattle am Pult aus. Das ZDF sendet bis 19 Uhr ebenfalls live aus der Semperoper in Dresden. Dort dirigiert Christian Thielemann die Staatskapelle Dresden, Star des Abends sind die Sopranistinnen Angela Denoke und Ana Maria Labin sowie der Tenor Piotr Beczala.

Diese Überschneidung habe die ARD nicht zu verantworten, wird ARD-Programmdirektor Volker Herres zitiert. Er habe „wiederholt versucht, mit dem ZDF eine einvernehmliche Regelung herbeizuführen“. Die Berliner Philharmoniker hätten auf Bitten der ARD ihr Konzert auf eine spätere Uhrzeit verschoben. Dem ZDF jedoch sei es nicht gelungen, den Ablauf ihres Silvesterkonzerts aus Dresden zu verändern.

Das ZDF macht vertragliche Verpflichtungen geltend: Es handele sich um eine öffentliche Veranstaltung, die eigenen Gesetzmäßigkeiten unterliege und die nicht eine halbe Stunde vorverlegt werden könnten. „Wir hätten es gerne noch weiter entzerrt, aber das ging nicht“, sagte ein ZDF-Sprecher auf dapd-Anfrage.

Erkennbar ist, dass den Zuschauern wie auch der Rundfunkpolitik die Geduld ausgeht. Kurt Beck, SPD-Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz und Chef des ZDF-Verwaltungsrates, sagte so erwartungsvoll wie drohend: „Ich gehe davon aus, dass es im nächsten Jahr keine Überschneidung mehr geben wird.“ dapd/Tsp

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