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Angela Merkel, aufgepasst!: Content Allianz verlangt Inhalte-Gipfel

Kreativwirtschaft legt der künftigen Regierungskoalition einen dicken Forderungskatalog auf den Tisch.

Es wird nicht der erste und gewiss nicht der letzte Forderungskatalog sein, der auf dem Tisch der künftigen Bundesregierung landet. Auch die Deutsche Content Allianz (DCA) hat ihre Anliegen gebündelt. Die Interessengemeinschaft der Kreativwirtschaft – Film, Rundfunk, Buch, Musik und Presse – will auf jeden Fall in die erste Reihe der politischen Gesprächspartner. Beim Pressegespräch in Berlin verlangte Jürgen Doetz, der Bevollmächtigte des Verbands Privater Rundfunk und Telemedien (VPRT), dass „Inhalte- und Urheberrechtsfragen zur Chefsache im Bundeskanzleramt werden müssen“. Verlässliche politische Rahmenbedingungen seien geboten, ebenso ein „Inhalte-Gipfel“. Von einem „Internetminister“, wie von anderer Seite gefordert, hält Doetz wenig, weil er eine ressortübergreifende „Inhalte-Politik“ nicht ersetzen könne.

Der Vorstandsvorsitzende des Bundesverbands der Musikindustrie, Dieter Gorny, warf der abgewählten schwarz-gelben Koalition „eine Legislatur des Stillstands“ bei Fragen der Verwendung von Inhalten im Internet vor. Es habe eine „Ausschließlichkeitsdebatte“ um die richtige Netzpolitik stattgefunden. Ohne eine Balance zwischen Technologien und Inhalten sei nicht nur die kulturelle Vielfalt in Gefahr, sondern auch die Wirtschaftlichkeit kreativer Produkte, sagte Gorny.

Lutz Marmor, NDR-Intendant und ARD-Vorsitzender, warf sich für die Kreativen in die Bresche. Deren Rechte müssten stärker verteidigt werden. Das jetzige Urheberrecht sei zu kompliziert. Marmor argumentierte zudem für eine Netz- und Suchmaschinenneutralität. Andernfalls sei das „offene Internet“ in Gefahr.

Die DCA-Vertreter zeigten sich zuversichtlich, dass die neue Regierung ihre Forderungen wahrnehmen werde. Laut eigenen Angaben steht die Kreativwirtschaft für einen Jahresumsatz von über 140 Milliarden Euro, den rund eine Million Menschen erwirtschaften. Joachim Huber

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