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Medien: „Angenehme Ganzkörpermassage“

Der Survival-Experte Rüdiger Nehberg käme mit 30 000 Kakerlaken bestens aus

RÜDIGER NEHBERG, 68, ist Weltenbummler

und SurvivalExperte. Wenn sich der gelernte Konditor nicht gerade in Gefahr begibt, engagiert er sich für seine Menschenrechtsorganisation „Target“. Foto: dpa

Herr Nehberg, bei der RTL-Show „Hilfe, ich bin ein Star – Holt mich hier raus!“ wurde der „DSDS“-Star Daniel Küblböck mit 30 000 Kakerlaken überschüttet. Ist das nur unangenehm oder auch lebensgefährlich?

Eine Oberregel solcher Shows ist: Es muss gruselig, darf aber nie wirklich gefährlich sein. Wer das weiß, muss sich vor nichts fürchten. Es ist nur für diejenigen unangenehm, die den hautnahen Kontakt zur Natur verloren haben. Viele andere hätten die Kakerlaken-Invasion als angenehme Ganzkörpermassage empfunden. Dani Kübi hätte sich mit seiner bayerischen Fahne zudecken und schützen können.

Der Sänger Costa Cordalis hat einen Hirschkäfer gegessen. Das kostet doch unheimliche Überwindung.

Costa war vorsichtig: Er hat dem Käfer ja nur den Kopf abgebissen. Hätte er ihn gegessen, hätte es wirklich Überwindung gekostet, wäre aber nie gefährlich gewesen. Für Susi Stahnke eine ideale Gelegenheit, ihm von ihrer Darmspiegelung zu berichten. Im Übrigen beneide ich den Hirschkäfer. Ihm blieben die Gitarrenklänge des Griechen erspart.

In der RTL-Show kommen Schlangen, Spinnen und jede Menge Ungeziefer vor. Viele Zuschauer sehen mit gruseligem Schauer zu. Was sehen Sie in diesen Tieren?

Sie sind für mich kein Ungeziefer, sie faszinieren mich. Zeitlebens habe ich Schlangen gezüchtet. Selbst die Malariamücke hat ihren Sinn. Man sollte sie schleunigst aufessen, bevor sie einen Malariakranken sticht und die Krankheit dann übertragen kann.

Die RTL-Sendung läuft beim Publikum immer besser. Sind das die gleichen Leute, die auch in ihre Vorträge kommen?

Ich weiß nicht, wer alles RTL schaut. Aber ich weiß von meinen Vorträgen, dass Gruseleffekte für einen lebendigen Vortrag ebenso wichtig sind wie Humor und Selbstironie, und nebenbei vermittelt man seine Anliegen (www.ruediger-nehberg.de), wie RTL seine Werbespots. Das haben die RTL-Leute gut bei mir abgeguckt.

Sie selber kennen Australien sehr gut, haben dort mehrere Abenteuer-Touren unternommen. Haben Sie in der RTL-Sendung den australischen Dschungel wiedererkannt?

Mir ist klar, dass der Fernsehsender für solch eine Millionen-Show viele Vorbereitungen zu treffen hat. Es muss in der Sendung Schlag auf Schlag gehen. Entsprechend ist der Drehort in Australien vorbereitet und der Dschungel gestylt.

Der Privatsender sagt, die Teilnehmer der Show müssten den „gefährlichsten Urlaub der Welt“ über sich ergehen lassen. In Wahrheit: alles nur ein Witz, nur eine Inszenierung?

Es ist ein ungefährlicher, aber bestimmt abwechslungsreicher Kurzurlaub. Das einzig wirklich Gefährliche wäre der Absturz der RTL-Quote. Es ist auch deshalb nicht gefährlich, weil die teilnehmende Astrologin ja alles und jedes vorher weiß und man entsprechend reagieren kann.

Wann gehen Sie für RTL auf Extremtour? Sie erleben ja die wahren Abenteuer.

Das müssen Sie die RTL-Manager fragen. Aber dann sollten die sich warm anziehen. Trotz tropischer Hitze. Normalerweise mache ich meine Touren allein. Ohne Psychologen, Arzt und Unfallversicherung im Hintergrund. Dafür aber mit Testament.

Das Gespräch führte Joachim Huber .

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