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Medien: Apple eröffnet Musikbörse in Europa Internet-Angebot

auch in Deutschland

Ein Jahr nach der Eröffnung seines Music-Shops in den USA – der bereits 85 Millionen Titel via Internet verkaufte – hat die Computerfirma Apple nun auch das alte Europa an seinen „iTunes Music Store“ angeschlossen. Im Rahmen einer groß aufgezogenen Veranstaltung in London gab Apple-Chef Steve Jobs am Dienstag die Eröffnung von lokalen Shops in Deutschland, England und Frankreich bekannt. „Diese drei Länder repräsentieren rund 62 Prozent des gesamten europäischen Musikmarktes“, erläuterte Jobs die Apple-Strategie vor knapp 1000 Besuchern und Journalisten aus ganz Europa in einer ehemaligen Markthalle.

Die von iTunes-Benutzern und Branchenbeobachtern seit langem erwarteten Europa-Filialen kommen gerade rechtzeitig, damit Apple in Europa seine Position als Marktführer unter den Anbietern legaler Downloads verteidigen kann. In den USA gehen nach Apple-Angaben 70 Prozent aller legalen Musikdateien über den virtuellen Ladentisch von iTunes, während sich Mitbewerber wie MusicMatch, Real oder Napster den Rest teilen. Weltweit und speziell in Europa formierten sich im Laufe der letzten Monate jedoch eine ganze Reihe neuer Shops, etwa „Phonoline“ von der deutschen Musikindustrie oder von Sonymusic. Der Erfolg von Apples iTunes in den USA beruhte vor allem auf der sehr einfachen Integration in Apple- und Windows-Rechner sowie auf dem äußerst erfolgreichen Abspielgerät iPod. Genau wie in den USA wird jeder der 700 000 Songs auch in Europa zum Preis von 99 Cent angeboten, das Album soll 9,99 Euro kosten.

Insgesamt sinken seit vier Jahren in Folge weltweit die CD-Verkäufe. 2003 schrumpfte der Umsatz nach Angaben des Internationalen Verbands der Phonoindustrie (IFPI) um 7,6 Prozent auf rund 32 Milliarden Dollar. Nur zwei Prozent aller im Netz angebotenen Musikstücke werden derzeit legal verbreitet, so der Verband.

Henry Steinhau

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