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Medien: ARD will mehr Fußball zeigen

Am Freitag spielen die Deutschen im Viertelfinale gegen die USA (13 Uhr 30 MESZ). Jetzt will die ARD weitere WM-Spiele live zeigen.

Am Freitag spielen die Deutschen im Viertelfinale gegen die USA (13 Uhr 30 MESZ). Jetzt will die ARD weitere WM-Spiele live zeigen. Auch die „Sportschau“ soll wieder über die Bundesliga berichten. Bislang darf die ARD am Sonnabend nur das WM-Viertelfinale Spanien – Südkorea (8 Uhr 30 MESZ) übertragen. Es sei denn, der Rechteinhaber Kirch Media geht auf die neue Offerte ein: Dann kann sich die ARD die Partie Türkei – Senegal (13 Uhr 30 MESZ) dazukaufen. Die defizitäre Kirch-Media könnte das Geld brauchen. Wenn aber beide Spiele in der ARD laufen, werden sich die Premiere-Kunden fragen, wofür sie ihr Abo bezahlen. Außerdem hat Sat 1 mit „Ran – WM-Fieber“ Publikum und Kunden versprochen, als erstes im Free-TV „alle Spiele, alle Tore“ zu zeigen.

Die WM hat den Stellenwert des Fußballs im Fernsehen eindrucksvoll dokumentiert. Doch zu hohe Gebühren werden abgestraft. Die Abo-Zahlen von Premiere, sind kaum gestiegen. Nur Fußball im frei empfangbaren Fernsehen elektrisiert die Massen. Das weiß auch die Deutsche Fußball-Liga (DFL). Der Verband der 36 Profivereine hat jetzt zwei Angebote für die nächste Bundesliga-Saison auf dem Tisch. Beide sollen etwa 300 Millionen Euro pro Saison wert sein. Das eine stammt von der Kirch-Media. Das Unternehmen will die Live-Rechte für Premiere und die Erstverwertung im Free-TV durch Sat 1. „Ran“ soll dann schon um 18 Uhr starten.

Das Konkurrenzangebot kommt vom Münchner Rechtehändler Herbert Kloiber. Auch er will die Live-Rechte an Premiere weiterreichen, die erste Zusammenfassung des Bundesliga-Spieltages soll aber in der wiederbelebten ARD-„Sportschau“ laufen. Die ARD hat Geld und spürt Rückenwind von Publikum und Politik. Ein dritter Abnehmer im Kloiber-Modell wäre die Telekom, die die Bundesliga im Internet verwerten will.

Den Fußballklubs ist es egal, wo die Bundesliga läuft. Allerdings wird Kloiber von den Vereinen skeptisch beobachtet, sein Konzept als substanzarm kritisiert. Kloibers letztes Angebot umfasste nur Pay-TV. Dass er sich auch für Free-TV interessiert, kündigte Kloiber kurzfristig an – per Telefon. Wegen der überraschenden Offerte wurde die Vollversammlung der Bundesligisten, die für Dienstag vorgesehen war, verschoben. Eine Sorge ist Kloiber aber los. Die alte Sportschau wie zu Heribert Faßbenders Zeiten wird die ARD nicht mehr auflegen. Stattdessen würde eine Fußball-Show ähnlich wie „Ran“ präsentiert.

Und Faßbender taucht sowieso allmählich ab. „Ich werde weniger Spiele kommentieren und jungen Kollegen eine Chance geben“, kündigte der kritisierte Reporter an. Joachim Huber/Frank Bachner

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