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Antonia de Rendinger und Annette Frier

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Arte erklärt Europa: Respekt und ein bisschen Liebe

"Ach, Europa": Arte und Annette Frier versuchen es mit unterhaltsamer Geschichts-Schreibung.

Einer Geschichtserzählung im Fernsehen sollte man nicht vorwerfen, dass sie unterhaltsam sein will. Die Serie „Ach, Europa!“, die Arte anlässlich des 60. Jahrestages der Unterzeichnung der Römischen Verträge, der Geburtsstunde der EU, in Auftrag gab, muss es sogar sein. Wie sonst sollten die Zuschauer zwei voll gepackte Abende mit jeweils fünf Nachhilfestunden Geschichte durchhalten und wie vielleicht jüngere Zuschauer, die in der Schule nicht gut aufgepasst haben, bei der Stange gehalten werden?

Für die witzige Moderation sorgen zwei munter gestimmte Schauspielerinnen. Antonia de Rendinger, im schwarzen Kleid mit roter Schärpe, aus Frankreich und die Deutsche Annette Frier, in abgewetzten Jeans betont burschikos, haben sich auf einer Bank niedergelassen, deren blaue Farbe gut dazu passt, einander mit nationalen Stereotypen zu bewerfen.

Dann Preußen, Bismarck, Erster Weltkrieg, Zweiter Weltkrieg

Müdigkeit zeigen die jungen Damen nie, höchstens Erschöpfung über die vielen Ereignisse zwischen der Entführung der Europa durch den stierigen Zeus, der ersten Demokratie und all den Diktatoren, die wir glücklich hinter uns wähnten.

Im Zeitraffer fliegen die Abspaltung von Byzanz und damit die Osteuropas, das wieder einmal als „finster“ verkannte Mittelalter, die Entdeckung der Neuen Welt, Renaissance und Aufklärung vorüber. Dann Preußen, Bismarck, Erster Weltkrieg, Zweiter Weltkrieg.

Am Ende versuchen sich die Autoren als Seismografen der Gegenwart. Europas gefeierte Harmonie zerbröselt, Bürger zahlen für Banken, die Terrorgefahr steigt… Was erwarten wir für die Zukunft? fragen die Mimen auf der Europabank. „Respekt“, wünscht sich Antonia, „ein bisschen Liebe“, sagt Annette – als ginge es um bessere Umgangsformen in der Schule.

Oder ist das hier eine Serie für den erweiterten Schulunterricht? Hübsche Animationen veranschaulichen, wie schön buntscheckig die europäische Landkarte aussehen kann.

„Ach, Europa!“, zehnteilig, Samstag, und Dienstag, jeweils um 20 Uhr 15 auf Arte

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