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Medien: Auf 100,6 sendet die Netzeitung

Die MABB hat drei Radiofrequenzen neu vergeben

Das Engagement des Politikers Otto Schily als Gesellschafter der Power Radio GmbH hat nichts genutzt – der Medienrat der Medienanstalt Berlin-Brandenburg (MABB) will die Sendelizenz für die ausgeschriebene UKW-Frequenz 100,6 gemeinsam an die Bewerber Netzeitung und Tim Renner (Motor FM) vergeben. Das Gremium, heißt es in einer Pressemitteilung der MABB, „sieht in der Kombination dieser Anträge die Chance auf ein neues Angebot, das innovative Ansätze bei der Gestaltung des Wortprogramms mit einem innovativen Musikprogramm vereint“. Bis zum 10. Januar 2006 müssen die beiden Bewerber nun dem Medienrat darstellen, wie sie eine solche Kooperation gestalten wollen. Gelingt dies, dann räumt im Gegenzug die Plattform für regionale Musikwirtschaft in Gründung (Ex-Universal-Deutschland-Chef Tim Renner und andere) die UKW-Frequenz 106,8, auf der bislang Motor FM läuft.

Mit dem Beschluss, dem Veranstalter einer (Inter-)„Netzeitung“ und dem Betreiber eines Download-Radios die Traditionsfrequenz 100,6 zu überlassen, hat sich der Medienrat am Wochenende gegen 28 weitere Mitbewerber entschieden. Zu den Unterlegenen zählt die frühere Neun- Live-Chefin Christiane zu Salm und der Pay-TV-Unternehmer Gottfried Zmeck von Goldstar TV, die in Berlin ein Quizradio starten wollten. Aber eben auch die Power Radio GmbH, deren früherer Mehrheitsgesellschafter Thomas Thimme für die Insolvenz der Radio Hundert,6 Medien GmbH mitverantwortlich war. Seitdem wurde die UKW-Frequenz vom Insolvenzverwalter und alten Hundert,6-Mitarbeitern betrieben, von denen sich Thimme getrennt hatte. Nach Aussage der MABB habe die Netzeitung in Aussicht gestellt, Mitarbeiter von Hundert,6 zu übernehmen.

Auch für die zwei weiteren UKW-Frequenzen 87,9 und 104,1 hat der Medienrat die künftigen Veranstalter ausgewählt. Auf 104,1 wird National Public Radio (NPR) zu empfangen sein, ein Programm, das in den USA 20 Millionen Hörer pro Woche erreicht. Das NPR-Budget ist zur Hälfte aus Spenden der Hörer finanziert, der Rest stammt aus Lizenzeinnahmen und einem Staatszuschuss. Es gilt, anders als die voll von der US-Regierung finanzierte Voice of America, als eher links. Voice of Amerika, bislang auf 87,9 gemeinsam mit Star FM Maximum Rock! zu empfangen, verliert seine Frequenz. Star FM wird sein Programm auf 24 Stunden ausweiten. jbh/nol

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