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Darf man das? Donald Trump auf dem neuen "stern"-Cover

© promo

Update

Aufregung um Cover: "Stern" zeigt Donald Trump mit Hitlergruß

Über ein "stern"-Cover wird heftig diskutiert. Zu sehen ist der US-Präsident in Nazi-Pose. Auch der Zentralrat der Juden findet das "geschmacklos".

Darf man Donald Trump mit Hitler vergleichen? Diese Frage hat sich der "stern" mit dem neuen, umstrittenen Titel-Cover aufgehalst (oder auch aufhalsen wollen). Das Hamburger Magazin zeigt den US-Präsidenten mit der Zeile "Sein Kampf" in Hitler-Pose. In die US-Fahne eingehüllt, streckt Trump auf dem Cover den rechten Arm zum Hitler-Gruß. In der Unterzeile heißt es: "Neonazis, Ku-Klux-Klan, Rassismus: Wie Donald Trump den Hass in Amerika schürt."

"stern"-Chef Christian Krug schreibt dazu im Editorial, Trump habe sich zum Anführer von Rassisten gemacht. Er habe unter Neonazis und Rassisten nach den jüngsten Ausschreitungen in Charlottesville "gute Leute" ausgemacht - und sich damit als ein Politiker entlarvt, der selbst solche rassistischen Gedanken hegt.

Wozu die Aufregung? Die kalkulierte Provokation funktioniert fast so gut wie ein schlechtes AfD-Plakat.

schreibt NutzerIn 1964

„Die Darstellung von Präsident Trump als vermeintlich neuer Hitler ist geschmacklos und völlig deplatziert", sagt auch Josef Schuster, Präsident vom Zentralrat der Juden in Deutschland, dem Tagesspiegel. Trumps Umgang mit den antisemitischen und rassistischen Aufmärschen in Charlottesville lasse sich zurecht kritisieren. "Präsident Trump sollte energisch gegen die Rechtsextremisten im eigenen Land vorgehen und sie nicht mit den Gegendemonstranten gleichsetzen. Präsident Trump aber mit Hitlergruß und dem Untertitel ,Sein Kampf' abzubilden, verharmlost das eliminatorische Wirken der Nationalsozialisten und relativiert Hitlers ideologische Propagandaschrift ,Mein Kampf'. Diese war Wegbereiter der Schoah, die eine gesamte Religionsgemeinschaft in Europa auslöschen sollte. Von derart relativierenden Effekthaschereien sollte man als seriöses politisches Wochenmagazin gerade bei diesem Thema absehen.“

Auch Michael Wolffsohn ist, gelinde gesagt, irritiert. "Das ist einmal mehr die Selbst-Entschuldung von Deutschen, seien es einzelne oder Gruppen oder eines vermeintlich fortschrittlichen Blattes, das von Henri Nannen gegründet wurde", sagt der Historiker. "Jedermann weiß: Anders als Hitler hat Trump keinen Weltkrieg mit 57 Millionen Toten plus Holocaust entfacht. Vielleicht sollte man im ,stern' etwas Deutsche Geschichte lernen. Ich habe dafür mit Sönke Neitzel gerade die Walther-Rathenau-Akademie gegründet und gebe der Redaktion einen Preisnachlass."

In den sozialen Netzwerken wird das Cover heiß diskutiert.

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Viele werten das Titelbild als geschmacklos, sehen darin auch eine Relativierung von Geschichte.

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Zuletzt hatten mehrere Medien Donald Trump mit einer Maske des rechtsextremen Ku-Klux-Klan gezeigt. Die Bilder waren Reaktionen auf Trumps zurückhaltende Kommentare nach einem tödlichen Angriff während einer Demonstration von Rechtsextremen im Ort Charlottesville.

Erst im Februar stand ein Trump-Titel des "Spiegel" in der Diskussion. Dort war der US-Präsident mit einem Messer und dem blutigen Kopf der enthaupteten Freiheitsstatue zu sehen.

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