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Aus BERLIN für die Welt: Kurdische Welt

In Berlin erscheinen rund 200 fremdsprachige Zeitungen und Periodika. Die "Le Monde diplomatique-kurdi" startete 2009 auch in gedruckter Form, inzwischen gibt es sie nur noch online.

Die Herausgeber von „Le Monde diplomatique-kurdi“ kann man schon fast als Missionare bezeichnen: Seit 2009 produzieren sie ihr politisches Magazin in kurdischer Sprache und finanzieren es komplett selbst. „Werbekunden zu finden ist schwer“, sagt Riza Dinc. „Die meisten Kurden wollen keine Werbung in einer kurdischsprachigen Zeitung schalten, um keine türkischen Kunden zu verlieren oder andere Probleme zu bekommen.“ Dabei ist das Magazin alles andere als radikal oder extremistisch. Kooperiert es doch mit der 1954 gegründeten und mittlerweile in 28 Sprachen, von 47 internationalen Redaktionen (Print und Online) und in einer weltweiten Auflage von 2,2 Millionen erscheinenden „Le Monde diplomatique (LMd)“, die zu 51 Prozent der französischen Tageszeitung „Le Monde“ gehört und ihren Kooperationspartnern strikte Regeln auferlegt.

80 Prozent der Texte stammen von der „LMd“-Redaktion, die restlichen 20 Prozent erstellen sie selbst. Die Zielgruppe ist überschaubar: gebildete Leute, die kurdisch lesen und schreiben und sich für Politik interessieren. „Da gibt es nicht so viele“, sagt Dinc. „Kurdisch ist eine problematische Sprache, weil sie jahrelang verboten und nicht als Bildungssprache erlaubt war, obwohl sie Muttersprache von mehr als 40 Millionen Menschen ist.“ Bis letztes Jahr wurden monatlich 3000 Exemplare produziert. Aus Kostengründen gibt es das Magazin jetzt nur noch online. Sabine Sasse

In Berlin erscheinen rund 200 fremdsprachige Zeitungen und Periodika. Wir stellen einige vor.

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