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Medien: Aus Sorge um das Unternehmen Ein Nachruf auf Horst Engel, den früheren Geschäftsführer

der „Frankfurter Rundschau“

Das Meer, Schiffe, Segeln – das war die stille Leidenschaft von Horst Engel. Jetzt ist der langjährige Vorsitzende der Geschäftsführung des Verlages der „Frankfurter Rundschau“, Horst Engel, im siebenundsiebzigsten Lebensjahr während eines Urlaubs auf Sylt nach einem Herzinfarkt gestorben. Fast vier Jahrzehnte war er dem „Druck- und Verlagshaus Frankfurt am Main“ eng verbunden. Vor wenigen Monaten hatte er den Vorsitz in der Geschäftsführung einem Nachfolger übergeben und war in den Vorsitz der „Karl-Gerold-Stiftung“ gewechselt.

Der promovierte Ökonom Horst Engel war kein Mann, den es in die Öffentlichkeit gedrängt hat. Seine ganze Energie setzte er in all den Jahren für die Sicherung der wirtschaftlichen Grundlagen des Medienunternehmens ein, das seine publizistischen Aufgaben auch als Stiftung nur erfüllen kann, wenn die ökonomischen Voraussetzungen stimmen. Oberstes Ziel der Stiftung ist die Erhaltung der Unabhängigkeit der „Frankfurter Rundschau“. Unter der Führung von Horst Engel war das „Druck- und Verlagshaus Frankfurt am Main“ frühzeitig zu einem der großen Druckunternehmen des Landes geworden.

Die schwere Krise, mit der vor allem die gedruckten Medien seit mehr als einem Jahr zu kämpfen haben, ist auch an der „Frankfurter Rundschau“ nicht spurlos vorüber gegangen. Die notwendigen Einsparungen, vor allem bei den Mitarbeitern, haben Horst Engel schwerer bedrückt, als er es sich anmerken ließ. Die Sorge um das Unternehmen, das zu einem guten Teil sein Lebenswerk war, hatte er in die neue Aufgabe bei der „Karl-Gerold-Stiftung“ mitgenommen.

Der Autor war von 1973 bis 1992 Chefredakteur der „Frankfurter Rundschau“.

Werner Holzer

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