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Auslagerung: „Berliner Zeitung“: Redaktion wehrt sich gegen Pool

Am Montag soll der Reporterpool des Medienkonzerns DuMont-Schauberg seine Arbeit aufnehmen. Der Betriebsrat der "Berliner Zeitung" kann sich dagegen sogar Arbeitskämpfe vorstellen.

Am Montag sollen die Mitarbeiter des neuen Reporterpools des Medienkonzerns M. DuMont-Schauberg, der unter anderem die „Berliner Zeitung“ und die „Frankfurter Rundschau“ (FR) mit Stücken beliefern soll, ihre Arbeit aufnehmen – doch aus der Redaktion der „Berliner Zeitung“ gibt es weiter starken Protest gegen die Auslagerung zentraler Redaktionsbereiche in Fremdfirmen.

Durch die Zusammenlegung der Politik- und Wirtschaftsredaktion von „Berliner Zeitung“ und „Frankfurter Rundschau“, die beide zur Kölner DuMont-Gruppe gehören, werde die Identität der Zeitungen gefährdet, sagte Daniel Haufler, Sprecher des Redaktionsausschusses, am Freitag in Berlin. „Wir sehen deshalb mit großer Sorge in die Zukunft.“ Auch Gewerkschaften kritisierten das Konzept. Nach Auffassung des Redaktionsausschusses verstößt die Auslagerung gegen Kernpunkte des Redaktionsstatutes, das eine Vollredaktion bei der „Berliner Zeitung“ vorsehe. Juristische Schritte gegen das Konstrukt will der Ausschuss deshalb nicht ausschließen. Der Betriebsrat der „Berliner Zeitung“ hält sogar Arbeitskampfmaßnahmen für denkbar.

Der Chefredakteur der „Berliner Zeitung“, Uwe Vorkötter, verteidigte das Modell am Freitag erneut. „Wir müssen jetzt die Kräfte bündeln, um zukünftige finanzielle Probleme lösen zu können“, sagte Vorkötter bei den Frankfurter Journalistentagen. Der Medienkonzern DuMont hatte die Zusammenlegung bereits im Februar mit einer notwendigen Bündelung von Kompetenzen in Zeiten der Branchenkrise begründet. sop/epd

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