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Auszeichnung: Schreiben für die Meinungsfreiheit - "Best of Blogs Awards"

Weblogs sind mittlerweile zu einer festen Größe im Journalismus geworden, weil sie für schnelle und vor allem unzensierte Berichterstattung stehen. Am Freitagabend wurden im Berliner Museum für Kommunikation die wichtigsten von ihnen ausgezeichnet.

Die ersten, die über die Terroranschläge in Bombay berichteten, waren nicht Fernsehen oder Presse. Die aktuellsten Informationen kamen über das Internet – von Bloggern. Wie wichtig Weblogs – auf deutsch: Online-Tagebücher – für eine schnelle und unzensierte Berichterstattung sind, zeigten am Donnerstagabend auch die „Best of Blogs Awards“ im Museum für Kommunikation.

Der vor vier Jahren von der „Deutschen Welle“ ins Leben gerufene Preis ist der größte seiner Art auf internationaler Ebene und wird in sechzehn Kategorien verliehen. Prämiert werden nicht nur der „Best Weblog“ oder der „Best Videoblog“, sondern auch die jeweils herausragenden Beiträge in insgesamt elf Sprachen von Arabisch über Chinesisch bis zu Englisch. Die Jury aus Journalisten, Bloggern und Wissenschaftlern aus aller Welt hatte über 150 Finalisten nominiert.

Den Preis für das beste Weblog 2008 vergaben sie an Yoani Sanchez, die auf ihrer Seite „Generacíon Y“ über den Alltag der Jugend auf Kuba berichtet. Aufgrund der staatlichen Zensur müssen Freunde in anderen Ländern ihre Einträge ins Netz stellen, lesen kann Sanchez ihre Beiträge selbst nicht.

Der „Reporter-ohne-Grenzen-Preis“ ging an zwei Blogs: die Iraner von „4equality“ setzen sich für Gleichberechtigung ein, Zeng Jinyan aus China wiederum schreibt unter ständiger Überwachung der Behörden. Bester deutscher Blog ist „Mädchenmannschaft“, betrieben von jungen Feministinnen, die ein Forum bieten wollen für alle, die „sich eine bessere und gerechte Gesellschaft wünschen“. Sie konnten übrigens als einzige den Preis persönlich entgegen nehmen.

Weder um Politik noch Sozialkritik geht es beim „Blogwurst“-Award, der schräge, seltsame oder witzige Blogs würdigt. Dieser Preis wurde an „Maratochka“ aus Russland verliehen. Hier dreht sich alles um einen kleinen schwarzen Punkt auf zwei Beinen und dessen Sicht auf das Leben. Ernster stimmte die Rede des ehemaligen Preisträgers Cédric Kalonji Mfunyi aus dem Kongo. Er machte deutlich, wie wichtig das Bloggen gerade in Afrika ist. „In den Ländern dort ist Meinungsfreiheit ein Luxus.“

Mehr Informationen unter www.thebobs.com

Stefanie Erhardt

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