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Medien: Basilio, 14 Jahre, schuftet im Reichen Berg

Es sind Kinder, die hier arbeiten, in den jahrhundertealten Stollen des Cerro Rico, des so genannten Reichen Berges von Potosí in Bolivien. Im höchstgelegenen Dorf der Welt, 4500 Meter über dem Meeresspiegel, lebt der 14-jährige Basilio Vargas, dem die Filmemacher Richard Ladkani und Kief Davidson ihren 90-minütigen, international preisgekrönten Dokumentarfilm „Basilio und der Berg des Teufels“ widmen.

Es sind Kinder, die hier arbeiten, in den jahrhundertealten Stollen des Cerro Rico, des so genannten Reichen Berges von Potosí in Bolivien. Im höchstgelegenen Dorf der Welt, 4500 Meter über dem Meeresspiegel, lebt der 14-jährige Basilio Vargas, dem die Filmemacher Richard Ladkani und Kief Davidson ihren 90-minütigen, international preisgekrönten Dokumentarfilm „Basilio und der Berg des Teufels“ widmen. Basilio lebt mit seinem zwölfjährigen Bruder Bernardino und seiner noch jüngeren Schwester bei der Mutter. Der Vater ist tot, Basilio ist an die Stelle des wichtigsten Verdieners getreten. Neben der Schule geht er in die gefährlichen Stollen des Cerro Rico, um Silber abzubauen. Seit vier Jahren, seit er zehn wurde, geht Basilio in die Minen. Wenn er zwei Schichten bekommt, dann ist er 24 Stunden am Stück unter Tage. Die Arbeit in den Stollen ist körperliche Schwerstarbeit. Menschenunwürdig. Lebensgefährlich. Unzählige sind im Berg umgekommen. In der gefährlicheren der Minen, 1500 Meter unter der Erde, ist es 40 Grad heiß, von den Decken hängt giftgrünes Arsen, durch die mit Gasen angefüllte Luft ist kaum etwas zu sehen. Selbst hierhin begleitet das Filmteam den Jungen Basilio, und auch hier ist es nur er, der spricht, oder manchmal der Minenführer. Der Film kommt sonst ohne jeglichen Kommentar aus, beschreibt, wertet nicht. Nur Basilio und seine Familie kommen zu Wort, erzählen von ihrem Leben, und werden deutsch eingesprochen. Die Mutter würde am liebsten Horrorfilme sehen, mit Mumien auf Friedhöfen und so, erzählt der Junge, dann, wenn Empfang sei auf der kleinen Berghütte aus Stein, und wenn die Batterien überhaupt gingen. Hier, wo noch an die von den spanischen Kolonialisten von einst aufgestellten Teufelsstatuen geglaubt wird, an den Dämon des Bösen, den es mit Gaben zu besänftigen gelte, und der nur dann nicht abstrafe, wenn man hart arbeiten würde. Dass auch heute noch 800 Kinder in den Stollen des mächtigen Cerro Rico, des Reichen Berges von Bolivien, arbeiten, das ist das Erschreckende dieses Films.

„Basilio und der Berg des Teufels“, 3sat, 21 Uhr 45

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