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Medien: Benedikt unter Verdacht

Der neue ZDF-Intendant wird am 6. Dezember möglicherweise in einer Kampfabstimmung gewählt.

Der neue ZDF-Intendant wird am 6. Dezember möglicherweise in einer Kampfabstimmung gewählt. Nach einer Sitzung der Findungskommission zur Suche nach dem Nachfolger für ZDF-Chef Dieter Stolte hieß es am Freitag in Berlin, dass das Gremium nach wie vor sechs Kandidaten auf seiner Liste habe. Vor der Wahl seien keine weiteren Sitzungen der Kommission geplant. Allerdings gingen die informellen Gespräche der "Freundeskreise" von SPD und Union über die Kandidaten weiter. Eine Verschiebung des Wahltermins wurde abgelehnt.

Unter den Bewerbern kommen fünf aus den Reihen des ZDF. Einzige Frau und externe Kandidatin ist Dagmar Reim, Chefin des Landesfunkhauses des Norddeutschen Rundfunks, in Hamburg. Sie ist Favoritin der SPD. Als aussichtsreichster Bewerber der CDU/CSU gilt nach Zeitungsberichten Gottfried Langenstein, Direktor für Europäische Satellitenprogramme beim ZDF. Die weiteren aus dem ZDF kommenden Kandidaten sind Helmut Reitze (stellvertretender ZDF- Chefredakteur), Markus Schächter (ZDF-Programmdirektor), Hans Janke (stellvertretender Programmchef) und Hans-Joachim Suchan (Verwaltungsdirektor). Der Intendant wird vom 77-köpfigen Fernsehrat gewählt, in dem neben den Parteienvertretern auch den nicht festgelegten "Grauen" eine wichtige Rolle zukommt.

Die achtköpfige Findungskommission war vom Fernsehrat geschaffen worden, um im Vorfeld der Wahl einen parteienübergreifenden Konsens herzustellen, wer künftig den Mainzer Sender führt. Scharfe Kritik an dem Gremium übte Mitte Oktober der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Wolfgang Clement (SPD), der von "Mauscheleien im Hinterzimmer" sprach und mehr Offenheit bei der Wahl forderte.

ZDF-Sprecher Philipp Baum sagte unter Berufung auf den Vorsitzenden der Finungskommission, Konrad Kraske, dass Clement am Freitag "trotz nachhaltiger Nachfrage" aus Kreisen des Gremiums keinen Kandidaten benannt habe.

jbh

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