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''Berliner Zeitung'': Frühere IMs dürfen weiterarbeiten

Nachdem im März bekannt wurde, dass zwei leitende Redakteure bei der "Berliner Zeitung" als inoffizielle Mitarbeiter für die DDR-Staatssicherheit gearbeitet haben, hat nun der von Chefredakteur Josef Depenbrock eingesetzte Ehrenrat seine Empfehlung abgegeben.

Eine Weiterbeschäftigung der Journalisten sei möglich – ob die Mitarbeiter ihre Ämter wieder übernehmen, muss Depenbrock jetzt entscheiden. In der Redaktionskonferenz soll er von einem „Freispruch“ der früheren IMs durch den Rat gesprochen haben – was ein Teil der Redaktion als unpassend empfand.

Auf ihren Wunsch hin war der unabhängige Ehrenrat eingesetzt worden, der aus dem Theaterregisseur Thomas Langhoff, dem ehemaligen Direktor der Gauck-Behörde Peter Busse, dem Schriftsteller Adolf Endler und dem Politiker Rainer Eppelmann besteht, der sich unter anderem in der Stiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur engagiert.

Depenbrock hatte nach dem Bekanntwerden der beiden Stasifälle bei der ehemaligen SED-Bezirksparteizeitung den Rechtsanwalt und früheren Personalchef der „Berliner Zeitung“, Johannes Weberling, mit einem Forschungsprojekt beauftragt. Dieses soll auch Aufschluss über IM-Tätigkeiten von Mitarbeitern geben. Viele Redakteure befürchten, Opfer einer verdeckten Ermittlung zu werden. Mehr als 100 von ihnen beantragten deshalb ihre Akten bei der Birthler-Behörde, um sie dem unabhängigen Ehrenrat zur Verfügung zu stellen.

Auch der Netzeitung hatte Depenbrock, der gleichzeitig Geschäftsführer der BV Deutsche Zeitungsholding ist, Neues zu verkünden: Betriebsbedingte Kündigungen werde es im Rahmen des Sparplans nicht geben, sagte er gestern der Redaktion. Ein neues Internetprojekt mit der „Berliner Zeitung“ werde geplant. Wie das aussieht, soll in etwa einem Monat feststehen. sop

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