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Medien: Bertelsmann: Thomas Middelhoff im Interview: "Keine Barrieren, keine Eifersüchteleien"

Was war für Sie menschlich die größte Herausforderung als Vorstandschef?Die Traumatisierung unserer amerikanischen Kollegen.

Was war für Sie menschlich die größte Herausforderung als Vorstandschef?

Die Traumatisierung unserer amerikanischen Kollegen. Die gilt es zu überwinden. Teilweise gibt es Ängste, wieder ein Hochhaus zu betreten. Nach meiner Ankunft werde ich zunächst jede einzelne Etage besuchen, und danach die Führungskräfte zusammenrufen - zu einem Meeting in die 44. Etage.

Und in wirtschaftlicher Hinsicht?

Meine erste Frage an unseren Finanzchef war: Ist die Finanzierung gesichert? Das konnten wir zum Glück schnell klären. Die zweite war das Führungsvakuum. In Krisen müssen Chefs bei ihren Mitarbeitern sein. Viele US-Manager von Bertelsmann waren zum Zeitpunkt des Attentats im Ausland und wurden vom Flugverbot überrascht. Wir haben das mit den Krisenstäben gelöst. In diesem Moment sind diese Manager, einschließlich mir, auf dem Weg in die USA.

Was hat sie am meisten an der Reaktion innerhalb des Konzerns beeindruckt?

Wie eng die Menschen zusammengerückt sind und die Tatsache, dass Dinge möglich waren, die unter normalen Umständen wohl nicht möglich gewesen wären. Es gab keine Barrieren, keine Eifersüchteleien zwischen den Unternehmensbereichen.

In USA überwiegt stärker als in Europa der Ruf nach Vergeltung. Ist die Spaltung bei Bertelsmann spürbar?

Ich hoffe, dass der Präsident der Vereinigten Staaten ein starker Präsident sein wird, der bewusst mit den ihm zur Verfügung stehenden Mitteln umgeht und den Einsatz militärischer, politischer und diplomatischer Mittel besonnen abwägt. Die Diskussion um die Verhältnismäßigkeit der eingesetzten Mittel beginnt gerade. Aber an diesem Punkt ist unser Unternehmen noch nicht.

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