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Betrug: Millionen mit falschen Rechnungen

Verdacht des Betrugs gegen Mitarbeiter des Kinderkanals von ARD und ZDF

Die Staatsanwaltschaft Erfurt ermittelt gegen einen leitenden Angestellten des Kinderkanals von ARD und ZDF. Dem 43-Jährigen werde gewerbsmäßiger Betrug und Untreue in 72 Fällen vorgeworfen, teilte die Behörde am Dienstag mit.

Nach Informationen der Nachrichtenagentur epd soll es sich bei dem beschuldigten Mitarbeiter um den Herstellungsleiter des Kika handeln. Er sei am Morgen an seiner Arbeitsstelle in Erfurt festgenommen worden. Der Kinderkanal teilte mit, dass er von seinen Aufgaben suspendiert worden sei.

Die Staatsanwaltschaft wirft dem Beschuldigten vor, er habe in den vergangenen fünf Jahren die Bezahlung von erfundenen Dienstleistungen veranlasst. Die Rechnungen zu einem Gesamtbetrag von mehr als vier Millionen Euro seien von einer GmbH in Berlin gestellt worden. Der mitbeschuldigte Geschäftsführer der GmbH soll einer Verabredung gemäß zunächst 50 Prozent, später 60 Prozent der Summe an den beschuldigten Mitarbeiter des Kinderkanals ausgezahlt haben.

Die Verdachtsmomente beruhen nach Angaben der Staatsanwaltschaft auf Angaben des geständigen Geschäftsführers der Technik-Firma aus Berlin. Er hatte sich im Oktober selbst angezeigt und dadurch die Ermittlungen ins Rollen gebracht.

Am Dienstag wurden die Räume des Kika sowie des MDR in Leipzig und der Wohnort des Verdächtigen untersucht. KiKa-Programmgeschäftsführer Steffen Kottkamp teilte mit, der Sender unterstütze die Ermittlungsbehörden „aktiv und jederzeit, um den Verdachtsfall umfassend aufzuklären“. Weder der Sender noch die Staatsanwaltschaft wollten nähere Angaben zu dem Mitarbeiter machen.

Jedoch erklärte der MDR, dass die interne Revision zu dem Mitarbeiter bereits eigene Recherchen angestellt habe. Allerdings habe sie diese auf Bitten der staatlichen Ermittlungsbehörden zurückgestellt. Jetzt könne der MDR die internen Überprüfungen wieder fortsetzen.Tsp

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