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Bilanz: Springer verzeichnet Rekordergebnis

Digitalgeschäft legt weiter zu, aber Erlöse im Printbereich rückläufig.

Mathias Döpfner bleibt entspannt. „Wer austeilt, muss auch einstecken können“, kommentierte der Vorstandsvorsitzende des Axel Springer Verlags bei der Bilanzpressekonferenz des Medienkonzerns am Mittwoch den aktuellen „Spiegel“-Titel „Die Brandstifter“ über die „Bild“-Zeitung. Die Leser des Boulevardblattes müssen für das zurzeit 60 Cent kostende Boulevardblatt künftig womöglich tiefer in die Tasche greifen. Zwar sei noch nichts entschieden, aber die „Wahrscheinlichkeit einer Preiserhöhung“ nehme zu, sagte Döpfner. Im vierten Quartal 2010 war die Auflage des Blattes unter die Marke von drei Millionen verkaufte Exemplare gesunken.

Insgesamt aber verzeichnete Springer im abgelaufenen Geschäftsjahr 2010 eine neue Rekordbilanz. Erstmals übersprang das operative Ergebnis (EBITDA) des Medienkonzerns die Marke von einer halben Milliarde Euro. 510,6 Millionen Euro wurden erzielt, was einer Steigerung von 53 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. In seinem Stammgeschäft Print mit Zeitungen wie „Welt“, „Berliner Morgenpost“ und Magazinen wie „Hörzu“ musste Springer zwar rückläufige Erlöse verzeichnen, erzielte aber durch Portfoliobereinigungen und geringere Kosten dennoch einen operativen Ergebnisgewinn von 296 Millionen Euro im Segment Zeitungen, und 101 Millionen Euro im Bereich Zeitschriften. Erfolgreich entwickelt sich dank des Joint Ventures mit dem schweizerischen Ringier-Verlag („Blick“) das Print-Geschäft im Ausland. Wachstumsmotor bleibt für den Medienkonzern das digitale Geschäft. Hier wurde 2010 ein operatives Ergebnis von 85,8 Millionen Euro erwirtschaftet, was nahezu einer Verdoppelung im Vergleich zum Vorjahr entspricht.

Im Bereich der Bezahlinhalte im Netz will Springer künftig nicht nur Apps für Apples iPhone und iPad anbieten, sondern Angebote für alle verfügbaren Plattformen entwickeln. Die Gerüchte um einen Einstieg bei der Sendergruppe ProSiebenSat 1 dementierte Döpfner. Zwar wollte er einen Einstieg ins TV-Geschäft nicht kategorisch ausschließen, doch zurzeit gebe es keine Pläne in dieser Richtung, sagte Döpfner. sop

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