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Blogs: Presserat beschäftigt sich mit „Bildblog“

Die Axel Springer AG ist der Meinung, dass die Betreiber des "Bildblogs", Stefan Niggemeier und Christoph Schultheis, den Presserat benutzen um Geld zu verdienen. Diese weisen die Vorwürfe als unlogisch zurück.

Verkehrte Welt im „Bildblog“-Reich. Wenn am 12. März das Plenum des Deutschen Presserats zusammentrifft, geht es nicht um eine Beschwerde des „Bild“-kritischen Blogs über das Boulevardblatt – diesmal geht es um die Blogger selbst. An diesem 12. März soll entschieden werden, ob die Journalisten Stefan Niggemeier und Christoph Schultheis den Presserat benutzen, um durch ihre „Bild“-Beschwerden Futter für den eigenen Blog zu generieren – so zumindest lautet der Vorwurf der Axel Springer AG. Man wolle nun Klarheit in dieser offenstehenden Problematik, sagt Lutz Tillmanns, Geschäftsführer des Presserats.

Zwölf Mal haben sich Niggemeier und Schultheis in den vergangenen Jahren mit einer „Bild“-Beschwerde an den Presserat gewandt. In ihren Stellungnahmen zu den Beschwerden beklagte die „Bild“-Zeitung mehrmals die „kommerziellen“ Beweggründe der Blogger. „,Bildblog‘ ist ein kommerzielles Unternehmen, unter diesem Aspekt sind auch die kontinuierlichen Beschwerden zu sehen“, sagt Tobias Fröhlich, Sprecher der Axel Springer AG. In einer Stellungnahme der „Bild“-Chefredaktion gegenüber dem Presserat heißt es, dieser entwickle sich zum „Kontent-Lieferanten für das Internetangebot ,Bildblog.de.‘“

Aus den zwölf „Bildblog“-Beschwerden resultierten bislang vier Missbilligungen und ein Hinweis – die zahmeren Sanktionen des Presserats. Zu seiner schärfsten, der Rüge, kam es durch eine „Bildblog“-Beschwerde bislang nie. Allerdings: Auch ohne Zutun des Blogs gab es 2007 fünf davon. Es ginge der „Bild“-Zeitung nicht darum, Kritik abzuwälzen, sagt Fröhlich. Jedoch würde durch gewerblich motivierte Beschwerden, wie die von „Bildblog“, die Jahresstatistik des Presserats zuungunsten von „Bild“ verzerrt.

„Wenn wir gewusst hätten, wie man auf Presseratsbeschwerden ein Geschäftsmodell aufbaut, hätten wir es vermutlich nicht dabei belassen, nur zwölf Mal gegen die ,Bild‘-Zeitung Beschwerde einzureichen“, sagt „Bildblogger“ Niggemeier. Anlässe biete das Blatt mehr als genug. tkl

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