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Boulevard-Schlacht: Kampf der Billig-Blätter in Berlin

"Express Berlin" gegen "B.Z. am Abend": DuMont Schauberg kontert die Pläne des Springer-Verlags.

Auf dem Markt der Berliner Boulevardblätter wird der Konkurrenzkampf verschärft. Am Dienstag war bekannt geworden, dass der Axel-Springer-Verlag („Bild“, „Welt“) mit der „B.Z. am Abend“ ein neues Boulevardblatt herausgeben will, um sich stärker im Ostteil der Stadt zu positionieren. Darauf will das Medienhaus M. DuMont Schauberg („Berliner Zeitung“, Kölner Stadt-Anzeiger“ ) jetzt reagieren, ebenfalls mit einem neuen Billigblatt: Der „Express Berlin“ soll am 26. April im Westen der Hauptstadt starten. „Wir können da nicht tatenlos zusehen“, sagte Verleger Konstantin Neven DuMont am Mittwoch in Berlin.

Der Verlag Axel Springer („Bild“) hatte eine Probeausgabe der „B.Z.“ in den Ortsteilen Marzahn, Hellersdorf und Niederschönhausen angekündigt. Mit der „B.Z am Abend“, einer abgespeckten Version der „B.Z“ und mit einem Preis von 40 Cent um 20 Cent billiger als das Mutterblatt, sollen neue, vor allem jüngere Leser gewonnen werden, hatte Springer den Schritt begründet. Am kommenden Montag soll das Blatt erstmals erscheinen.

Neven Dumont will den Teststart abwarten und dann reagieren. Der „Express Berlin“ soll ebenfalls 40 Cent kosten und in den Westbezirken vertrieben werden. Allerdings sei der Konkurrenzkampf in dieser Form „reine Geldverschwendung“, sagte Neven DuMont. „Vor dem Hintergrund der Debatte um die Kostenlos-Kultur im Internet ist ein Nachlass von über 30 Prozent beim Titelpreis unverständlich.“ Das Kölner Medienhaus gibt in Berlin neben der „Berliner Zeitung“ auch den „Berliner Kurier“ heraus, der im Osten der Stadt seine Hochburg hat. Mit einer verkauften Auflage von 167 335 Exemplaren setzt die „B.Z.“ nach Springer-Angaben ein Drittel der Ausgabe im Osten der Hauptstadt ab. Der Konkurrent „Berliner Kurier“ hat eine Auflage von rund 112 979 Exemplaren. dpa/sop

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