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Medien: Bundesliga-TV: Viel Konkurrenz um viele Rechte

Noch hat das finale Wettbieten der Fernsehsender um die TV-Rechte an der Fußball-Bundesliga nicht begonnen, trotzdem gibt es schon heute einen Gewinner: die Deutsche Fußball-Liga (DFL). Während die TV-Veranstalter und die mobilen Dienstleister das Produkt vor zwei Jahren quasi zum „Schnäppchenpreis“ einkaufen konnten, gehen jetzt alle Bewerber für die Rechte ab der Saison 2006/2007 von einer deutlichen Steigerung aus.

Noch hat das finale Wettbieten der Fernsehsender um die TV-Rechte an der Fußball-Bundesliga nicht begonnen, trotzdem gibt es schon heute einen Gewinner: die Deutsche Fußball-Liga (DFL). Während die TV-Veranstalter und die mobilen Dienstleister das Produkt vor zwei Jahren quasi zum „Schnäppchenpreis“ einkaufen konnten, gehen jetzt alle Bewerber für die Rechte ab der Saison 2006/2007 von einer deutlichen Steigerung aus. Bislang nimmt die Liga pro Saison rund 300 Millionen Euro ein, nach konservativen Schätzungen könnten es dann wenigstens 400 Millionen Euro ein. DFL-Pressesprecher Tom Bender will keine Zahlen nennen, betont aber, wie „sehr das Produkt Bundesliga nachgefragt sein wird“. Bender sagt, die kommende Ausschreibung der Rechtepakete werde „ausgesprochen komplex“. Von anderer Seite heißt es, es würden wahrscheinlich zwölf verschiedene Angebotstableaus auf den Markt gebracht: Pay-TV, Erst- und Zweitverwertung im Free-TV, Auslandsrechte, Rechte für mobile Dienste wie Handy und Handhelds, Internet etc.

Die Ausschreibung folgt laut Bender „sehr strengen EU-Richtlinien“. In den nächsten zwei Wochen werde die Ausschreibung angekündigt, vier Wochen später im Internet veröffentlicht; wiederum vier bis fünf Wochen später müssen die Interessenten im geschlossenen Umschlag ihre Angebote für die jeweiligen Pakete bei der DFL abgeben, die dann über die Vergabe zu entscheiden hat. Das wird eine heikle Prozedur für die DFL, weil wenigstens vier Gruppierungen direkt oder indirekt mitwirken. Vorneweg der Pay-TV-Sender Premiere, der die Bundesliga-„Sportschau“ in der ARD um 18 Uhr 10 abschaffen will; das genau will die ARD nicht. während das ZDF darauf hofft, im Streit zwischen ARD und Premiere als lachender Dritter herauszukommen, sprich die Erstverwertung im Free-TV um 22 Uhr in seinem „Sportstudio“ anbieten zu können. Die Politik wird sich die Gelegenheit schwerlich entgehen lassen, wie sehr sie sich um das Wohl und Wehe der Fans sorgt. Bundesinnenminister Otto Schily (SPD) kann sich ein Leben ohne „Sportschau“ kaum vorstellen. Und die Fans selber? Sie könnten die DFL und die Sender hart angehen, wenn die zeitnahe Berichterstattung im Free-TV entfällt.

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