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Champions League: Mit Blick auf die Sponsoren

VPRT-Chef Jürgen Doetz kritisiert den ZDF-Sportrechtekauf.

Die Umstände des Rechteverkaufs der Champions League an das ZDF stehen weiter in der Kritik. Dies sei ein „sehr riskantes Unternehmen“, sagte der Präsident des Verbands Privater Rundfunk und Telemedien (VPRT), Jürgen Doetz, am Dienstagabend in Berlin. Kritisch zu bewerten seien vor allem die Versuche des ZDF, das ab 2013 geltende Teilverbot für Sponsoring zu umgehen. Man werde genau hinschauen, ob die Richtlinien diesbezüglich eingehalten werden und auch eine Rechtsaufsicht nicht scheuen.

Anfang April wurde bekannt, dass das ZDF sich die Rechte an der Champions League ab Sommer 2012 für drei Jahre gesichert hat. Der Sender Sat 1, der zurzeit die Rechte hält, hatte für den neuen Vertragszeitraum auch ein Gebot abgegeben. Nach Branchenschätzungen zahlt das ZDF 54 Millionen Euro pro Jahr für die Rechte. Das sei, sagte Doetz, kein marktkonformer Preis. „Und ich bin nun gespannt, welche Kreativität das ZDF entwickelt, um Sponsoring vor 20 Uhr möglich zu machen.“ Es gibt Hinweise, dass das ZDF Vorberichte unter Einbeziehung der Sponsoren ausstrahlen will. Diese sollen um 19 Uhr 25 beginnen. Das ZDF hatte sich mit dem Rechteinhaber darauf verständigt, ab 2013 nach 20 Uhr keine Sponsorenhinweise auszustrahlen. Das verbietet der 15. Rundfunkänderungsstaatsvertrag, der von den Landesparlamenten ratifiziert wird. Sponsorenhinweise sind ansonsten Bestandteil eines Rechtevertrags zur Champions League.

Weiteres Thema der Journalistenrunde war neben der jüngst initiierten Deutschen Content Allianz zur Eindämmung von Urheberrechtsverletzungen im Internet, bei der sich Doetz eine Einbindung der Verleger wünscht, die anstehende Änderung des Glückspielstaatsvertrages. Der VPRT fordert die Zulassung von Werbung für legale Glücksspielangebote in Internet und Fernsehen, auch im Umfeld von Sportevents. Markus Ehrenberg

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