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© NDR Presse und Information

COLOR-HITLER: „Der Krieg“ oder das Grauen in Farbe

Nur die Bilder aus den KZs bleiben, was sie waren – schwarz-weiß. Die Singularität des Holocaust kann deutlicher nicht betont werden, wenn die Welt drum herum in Farbe getaucht ist.

Nur die Bilder aus den KZs bleiben, was sie waren – schwarz-weiß. Die Singularität des Holocaust kann deutlicher nicht betont werden, wenn die Welt drum herum in Farbe getaucht ist. Denn das war sie, die Welt zwischen 1939 bis 1945, auch wenn der Zweite Weltkrieg millionenfachen Tod brachte und die Bildzeugnisse uns daran in Weiß und Schwarz erinnern. „Der Krieg“, eine französische Produktion von Regisseurin Isabelle Clark und Autor Daniel Costelle, sammelt zusammen, was es an wenigen Farbaufnahmen gibt und koloriert die vielen schwarz-weißen Bilder nach, „um zu zeigen, wie die Menschen damals diesen Krieg wirklich erlebten“. Natürlich ist das eine Manipulation am Material, aber muss die Wirkung die Mittel nicht rechtfertigen? Der globale Krieg, in Europa, Afrika und in Asien, wird seiner Historizität entkleidet und auf eine erschreckende Weise gegenwärtig. Ja, die Welt strahlte in hellster Sonnigkeit, als der Mensch dem Menschen ein Feind war. Das, was bald sieben Jahrzehnte entfernt ist, rückt nahe und näher. „Apocalypse“ heißt die Erzählung vom Krieg im Original, der ARD-Titel „Der Krieg“ mutet da kalt an. Allein, es bleibt der Blick ins kalte Herz des Krieges.

Es gibt in den drei Folgen nur die Bilder und die Sprecher, es gibt keine Experten, keine Zeitzeugen, keine Spielszenen – es gibt nur den skrupulös montierten Strom vom Sterben und vom Überleben. jbh

„Der Krieg“, heute, 8. und 15. März, ARD, um 21 Uhr

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