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Uwe Ochsenknecht spielt in der Sat-1-Satire "Udo Honig" einen gescheiterten Sportmanager. Die Rolle ist an den Fall von Ex-FC-Bayern-Chef Uli Hoeneß angelehnt.

© dpa/Montage: Tsp

Das große Scheitern: Uli-Hoeneß-Filme in Sat 1 und ZDF

Nun also Uli Hoeneß. Sat 1 dreht eine weitere Satire über das große Scheitern. In der Hauptrolle: Uwe Ochsenknecht. Aber auch das ZDF bekommt sein Doku-Drama über den Ex-FC-Bayern-Chef.

Jetzt also Uli Hoeneß: Sat 1 entwickelt sich offensichtlich zu dem deutschen Privatsender, bei dem gescheiterte Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und Sport ihre satirische Weiterverwertung erfahren. Nach den Politsatiren „Der Minister“ über Karl-Theodor zu Guttenberg und „Der Rücktritt“ über Ex-Bundespräsident Christian Wulff wird voraussichtlich im Herbst das Scheitern und der Fall aus großer Höhe von Uli Hoeneß in dem Film „Udo Honig – kein schlechter Mensch“ behandelt. Die Hauptrolle als gestrauchelter Sportmanager übernimmt Schauspieler Uwe Ochsenknecht, wie Sat-1-Senderchef Nikolaus Paalzow der „Süddeutschen Zeitung“ sagte. „Als wir Uwe Ochsenknecht im Casting sahen, wussten wir: Der ist es.“ Der Film soll sich auf satirische Weise an die Verurteilung von Hoeneß anlehnen und den Alltag eines Sportmanagers im Gefängnis erzählen.

Uli Hoeneß war wegen Steuerhinterziehung zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt worden und trat von seinen Ämtern als Präsident des FC Bayern München und als Vorsitzender des Aufsichtsrats der FC Bayern München AG zurück. Im realen Leben ist Hoeneß inzwischen als Freigänger wieder für den FC Bayern tätig, als Assistent in der Jugendabteilung.

Die Sat-1-Satire wird erneut von Nico Hofmann produziert

Die Dreharbeiten zu „Udo Honig“ beginnen im Februar. Hinter dem Film steht erneut Produzent Nico Hofmann. Regie führt Uwe Janson, das Drehbuch stammt von David Ungureit. Die Mannschaft von Ufa Fiction war auch für „Der Minister“ und „Der Rücktritt“ verantwortlich. Sat 1 und Hofmann haben somit im Wettlauf um die erste große Verfilmung dieses Themas die Nase vorn. Daneben beschäftigen sich aber auch die Produktionsfirmen AVE aus Berlin und Zeitsprung aus Köln mit Aufstieg und Fall des Fußball-Weltmeisters von 1974 und mächtigen Managers des FC Bayern München. Bei ihrem Film „Der Patriarch“ handelt es sich allerdings um ein Doku-Drama. Von Zeitsprung war zuletzt das Porträt „Landauer – Der Präsident“ in der ARD zu sehen. Der neue Film wird hingegen im ZDF laufen, voraussichtlich noch in diesem Jahr.

Zu den wichtigsten Sprungbrettern in Ochsenknechts Karriere gehört die Satire „Schtonk“ über den Kauf der Hitler-Tagebücher durch den „Stern“. In dem Film von 1992 verkörpert der Schauspieler den Fälscher Konrad Kujau, der zusammen mit den von Götz George dargestellten Skandalreporter Gerd Heidemann das Magazin in seine schwerste Krise stürzt.

Sat 1 und Ufa Fiction haben ebenfalls bereits Erfahrung darin gesammelt, ähnlichen Abstürzen in Folge rechtlicher Auseinandersetzungen aus dem Weg zu gehen. „Wir werden wie auch schon beim ,Minister‘ sehr genau auf juristische Fallstricke achten“, sagte Paalzow. Berichtenswerten Stoff gebe es auch ansonsten massenhaft, ist sich der Senderchef sicher: Hoeneß sei ein Mann, „der wahnsinnig viel Erfolg hatte, als Fußballer, als Manager, als Unternehmer, und der trotzdem eine Seite hatte, von der man lange nichts wusste“. Kurt Sagatz

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