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Das Publikum der Quatschbuden: Frauen mögen Talkshows

Das Fernsehformat hat mehr weibliches als männliches Publikum.

Das Talkfernsehen in Deutschland funktioniert so. Mehr Frauen als Männer moderieren, mehr Männer als Frauen sitzen im Studio, mehr Frauen als Männer schalten ein. Während Befund 1 und Befund 2 für jeden Zuschauer erkennbar sind, ist Befund 3 das Ergebnis einer aktuellen Publikumsauswertung durch media control. Im Vergleich der sieben quotenstärksten Talksendungen von November 2009 bis Oktober 2010 kann nur Johannes B. Kerner mit seiner gleichnamigen Show bei Sat 1 mehr Zuschauer als Zuschauerinnen anziehen. Die Werte von „Kerner“ liegen beim männlichen Publikum mit durchschnittlich 7,4 Prozent um 0,1 Prozentpunkte höher als beim weiblichen. Alle anderen Talkerinnen und Talker weisen bei den Frauen zum Teil deutlich höhere Werte auf.

Der „Womanizer“ schlechthin ist Markus Lanz, der Soft-Talker im ZDF. „Markus Lanz“ erreicht bei den Frauen durchschnittlich 13,2 Prozent und nur 8,6 Prozent bei den Männern. Reinhold Beckmann, der Markus Lanz vom Ersten, folgt knapp dahinter: 13,5 Prozent Frauen vs. 9,0 Prozent Männer. Auch bei „Menschen bei Maischberger“ dominieren die Zuschauerinnen (13,9 Prozent) gegenüber den Zuschauern (11,3 Prozent), „Anne Will“ und „Hart aber fair“, die beiden Politiktalks in der ARD, fahren jeweils einen Marktanteil von 14,8 Prozent beim weiblichen Publikum ein. Der Männerwert bei „Anne Will“ liegt bei 13,1 Prozent, bei der Talkshow von Frank Plasberg bei 13,7 Prozent. Bei „Maybrit Illner“ im ZDF ist das Ergebnis beinahe pari – 11,8 Prozent Marktanteil bei den Frauen, 11,7 bei den Männern.

Im untersuchten Zeitraum hat sich „Anne Will“ im Ersten als erfolgreichste Talkshow behaupten können. 4,08 Millionen Zuschauer schalten im Schnitt ein. An der zweiten Stelle liegt „Hart aber fair“ mit durchschnittlich 3,48 Millionen Zuschauern, gefolgt von „Maybrit Illner“ mit 2,34 Millionen. Joachim Huber

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