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Medien: „Deeskalation der Lage“

Warum n-tv-Moderatorin Busch mit dem Flugzeugentführer sprach

Beinahe fünf Minuten hat das Gespräch zwischen dem FlugzeugEntführer und der n-tv-Moderatorin Leo Busch gedauert. Es kam in enger Absprache zwischen dem Sender, der Polizei und der Flugsicherung zustande. Das Gespräch wurde nicht live ausgestrahlt, sondern als Aufzeichnung. Über den Sender gingen drei Fragen und drei Antworten. Joachim Huber sprach darüber mit Markus Föderl, dem Chefredakteur von n-tv.

Wie kam es zu dem Gespräch mit dem Flugzeug-Entführer?

Das Gespräch entstand nicht nur auf Vermittlung, sondern auf ausdrücklichen Wunsch der Frankfurter Flugsicherung, die mit dem Piloten in Funkkontakt stand.

Wissen Sie, warum der Mann erst mit CNN und dann mit n-tv sprechen wollte?

Uns liegen momentan noch keine detaillierten Erkenntnisse vor. Wir können deshalb nur vermuten, dass der Pilot in der Kommunikation mit den Behörden selber den Wunsch dazu geäußert hat.

Konnte sich die Moderatorin Leo Busch auf das Gespräch vorbereiten?

Die Zeitspanne von der Bitte der Flugsicherung nach einem Funkkontakt mit unserem Sender und dem Gespräch mit Leo Busch war sehr knapp bemessen. Frau Bush hatte jedoch die gesamte Live-Strecke moderiert. Sie war deshalb mit der Thematik bestens vertraut und ist darüber hinaus eine äußerst erfahrene Journalistin.

Der Entführer suchte die Öffentlichkeit, er wollte eine Plattform für seine Liebeserklärung – n-tv bot sie ihm. Gab es Überlegungen, das Interview zu verweigern?

Wir haben uns in enger Abstimmung mit der Flugsicherung ganz bewusst dazu entschieden, das Interview zu führen, um zur Deeskalation der Lage beizutragen. Und wir haben das Funkgespräch auch nicht live, sondern als Aufzeichnung ausgestrahlt, um uns auch nach dem Kontakt mit dem Piloten erneut mit dem Tower abstimmen zu können. Außerdem hatte uns auch die Polizei zuvor bereits die Genehmigung erteilt, das Gespräch auszustrahlen.

Nach der Live-Berichterstattung strahlte der Sender einen Film über eine Schweizer Flugstaffel aus – eine gelungene Programmgestaltung?

Wir haben sofort nach Bekanntwerden des Vorfalls unser Programm unterbrochen und bis zum glücklichen Ende live aus Frankfurt berichtet. Danach haben wir wieder unser reguläres Programm ausgestrahlt. Dass dort kurze Zeit später in einem Magazin dieser Beitrag gezeigt wurde, war sicherlich nicht das Gelbe vom Ei, und als wir das bemerkt haben, war es leider schon zu spät.

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