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Medien: Der fünfte Advent

Was wäre die Weihnachtszeit ohne ein besonderes Fernsehprogramm? Ein kleiner TV-Führer durch die Angebote an den Festtagen

Für Liebhaber der Tradition

Wie alle Jahre wieder geht am Heiligabend das Warten aufs Christkind los. Annette Frier und Jürgen Becker verkürzen die Zeit bis zur Bescherung auf unterhaltsame Weise in „Wir warten aufs Christkind“ (WDR, 15 Uhr 45). Etwas besinnlicher geht es zu bei der Messe in der Dreifaltigkeitskirche in Luxemburg: „Evangelische Christvesper“ (ZDF, 22 Uhr 50). Traditionsgemäß hält Bundespräsident Rau am ersten Weihnachtstag seine alljährliche Weihnachtsansprache (ARD, 20 Uhr 05).

Für Musikfreunde

Für Weihnachtsmusik sorgt nicht nur das Klingeln der Kaufhauskassen, sondern auch das traditionelle Liedgut. Mehr als nur Glockenklang bieten „Alle Jahre wieder“ (24.12., ZDF, 18 Uhr) und „Weihnachten in der Dresdner Semperoper“ (24.12., MDR, 22 Uhr 30) mit klassischer Weihnachtsmusik. Wer es weniger klassisch und mehr volkstümlich mag, ist beim „Weihnachtsfest der Volksmusik“ (25.12., ARD, 20 Uhr 15) genau richtig. Und wer nachmittags schon musikalische Begleitung haben möchte, darf „Weihnachten mit Udo Jürgens“ (25.12., ARD, 16 Uhr 35) nicht verpassen.

Für die ganze Familie

Reiches Mädchen hilft armem Jungen - und erlebt dabei jede Menge Abenteuer: „Pünktchen und Anton“ (26.12., ZDF, 17 Uhr 15). Auch Eltern, die sich noch an den Erich-Kästner-Klassiker erinnern, werden sich dieser preisgekrönten Neuverfilmung nicht entziehen können. Ebenfalls preisgekrönt ist der Film „Tinke - Kleines starkes Mädchen“ (24.12, ARD 10 Uhr 30). Das Waisenmädchen Tinke wird nicht nur die Kleinen vor den Fernseher locken. Gleichzeitig mitreißend und ökologisch lehrreich ist die Geschichte des Rattenjungen Monty, der mit Freundin Isabelle gegen einen Immobilienhai kämpft. Mr. Dollart will in New York ein riesiges Parkhaus errichten - und würde damit die Lebenswelt der Ratten zerstören . „Die Story von Monty Spinnerratz“ (25.12., RTL, 13 Uhr 45 ) bietet eine faszinierende Mischung aus Real -und Trickszenen.

Schon für Kinder ab drei Jahren ist der Zeichentrickfilm „Pettersson und Findus“ (25.12., KiKa, 17 Uhr) gedacht. Der schwedische Kinderbuchautor Sven Nordqvist begeisterte mit der Geschichte über den Kater Findus und sein Herrchen weltweit die Kinder. „Die geheimnisvolle Minusch“ (26.12., ARD, 10 Uhr 40) schnurrt, schläft in einem Karton und hat eine ungewöhnliche Vorliebe für Fisch – kein Wunder, denn das rothaarige Mädchen war früher eine Katze. Jetzt versorgt Minusch den glücklosen Lokalreporter Tibbe mit Neuigkeiten und kommt einem Tierquäler auf die Spur. Als Weihnachtsmann hat man es auch nicht immer ganz leicht, denn in keiner Familie sind mehr brave Kinder zu finden. Das findet zumindest der Geschenkebringer in „Santas Weihnachtswunsch“ (26.12., Sat1, 13 Uhr 10), und möchte am liebsten alles hinschmeißen.

Für Komiker

Wer schon immer ganz genau wusste, dass bei der Ziehung der Lottozahlen doch nicht alles mit rechten Dingen zugeht, kann diesen Verdacht nun bei „Lucky Numbers - Ein Wetterfrosch auf Abwegen“ (25.12., ARD, 22 Uhr 25) bestätigt sehen. Wettermann John Travolta und Lottofee Lisa Kudrow manipulieren den Jackpot ihres Senders – nach einer wahren Begebenheit.

Noch weihnachtlicher ist der Klassiker „Ist das Leben nicht schön?“ von 1947 (24.12., ZDF, 23 Uhr 35): Bankdirektor George will Selbstmord begehen, da zeigt ein Engel ihm, wie lebenswert das Leben doch ist. Kein Heiligabend ohne James Stewart. Wie viele Kopien gibt es von diesem Film eigentlich? Hoffentlich geht der Streifen nicht irgendwann kaputt.

Die Gaunergroteske „Wir sind keine Engel“ (24.12., Kabel 1, 20 Uhr 15) kommt zwar ohne echte Himmelswesen aus, ist aber dank Humphrey Bogart trotzdem ein klassischer Fernsehspaß. Ebenfalls ein echter Klassiker: „Rampenlicht“ (25.12., Arte , 22 Uhr), Charlie Chaplins letzter Film, in dem fünf (!) seiner elf Kinder mitspielen.

Für Klassikerfans

In einem echten Weihnachtsprogramm darf Charles Dickens Geschichte des hartherzigen Ebenezer Scrooge natürlich nicht fehlen: „A Christmas Carol“ (25.12., Super RTL, 20 Uhr 15). Zu den besinnlichen Festtagen passt nichts besser als historisch kostümierte Schauspieler, die uns in frührer Jahrhunderte versetzen: „Katharina die Große“ (25.12., BR, 21 Uhr 45) und „Der Mann mit der eisernen Maske“ (26.12., Pro7, 20 Uhr 15). Nicht ins Mittelalter, in die 60er Jahre transportieren Doris Day und Cary Grant die Zuschauer in „Ein Hauch von Nerz“ (26.12., ZDF, 14 Uhr 50).

Für Romantiker

Weihnachten ist ja bekanntlich das Fest der Liebe - deshalb kann der Romantiker sich guten Gewissens bei „Rosamunde Pilcher: Wintersonne“ (25.12., ZDF, 20 Uhr 15) zurücklehnen und entspannen. Denn trotz schicksalhafter Verwirrungen sind wir uns sicher: Es wird irgendwie alles gut ausgehen. Ebenso romantisch ist die Reise auf dem „Traumschiff“ (26.12., ZDF, 20 Uhr 15). Das Schiff sticht diesmal in Richtung Polynesien in See und hat lauter Brautpaare an Bord. Gefühle garantiert!

Für Showfans

Wie feiern Popstars Weihnachten? Ganz normal, mit Kerzen, Lebkuchen und Tannenbaum, oder doch mit Champagner? Wen solche Fragen ins Grübeln bringen, der kann seine Neugier am Heiligabend bei Pro7 befriedigen: „Popstars- Das Christmas-Special“ (24.12., Pro7, 21 Uhr 25) bringt ein Wiedersehen mit den Girls von „Preluders“ und den Boys von „Overground“. Gecastet wurden die „Stars in der Manage“ (26.12., ARD, 20 Uhr 15) zwar nicht, aber Hannelore Hoger, Geraldine Chaplin und Direktor Frank Elstner haben wochenlang für ihren großen Auftritt geprobt.

Für Menschen mit Fernweh

Kälte und Schnee kann gegen Wärme und ewigen Sommer in „Reisen in ferne Welten“ (25.12., 3 Sat, 18 Uhr 15) eingetauscht werden. Dokumentationen über südliche Regionen wie Mauritius, die Bahamas, die Karibik und viele mehr wecken Urlaubssehnsüchte. Noch eisiger als bei uns ging es zu im Europa vor 24000 Jahren: „Wunderbare Welt“ (25.12., ZDF, 15 Uhr 45 und 26.12., 16 Uhr 30). Eine effektvolle und lehrreiche Reise zurück in die Eiszeit.

Für Weihnachtsverweigerer

Die Kirchen haben in diesem Jahr zwar dazu aufgerufen, Gewaltfilme im Weihnachtsprogramm zu boykottieren. Doch wem der ganze Weihnachtsrummel einfach zu viel ist, der kann sich trotzdem mit etwas unbesinnlicheren Filmen aufs Sofa zurückziehen. In „Terminator 2“ (25.12., RTL, 22 Uhr) unterhält Arnold Schwarzenegger nicht etwa mit Politik, sondern mit viel Action. „Jim Carroll - in den Straßen von New York" (24.12., Vox, 20 Uhr 15), ist zwar kein reiner Actionfilm, aber trotzdem nur etwas für Hartgesottene, da die Milieustudie das Leben von einer recht düsteren Seite zeigt. Schon die Titel der Filme „Romeo must die“ (26.12., RTL, 22 Uhr 20) und „Im Vorhof der Hölle“ (26.12., Sat1, 0 Uhr 55) lassen keine Romantik erwarten. Und Hitchcocks „Die Vögel“ (25.12., Vox, 20 Uhr15) ist zwar ein Klassiker, aber trotzdem nichts für Zartbesaitete.

Isabelle von Roth, Johanna Rüdiger

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