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Medien: Der Kammerspieler

Claus Strunz in seiner Talkshow „Was erlauben Strunz“

Claus Strunz, 37, ist Chefredakteur der „Bild am Sonntag“. Von heute an lädt er jeden Montag bei N24 um 21 Uhr 30 mit „Was erlauben Strunz“ zum Gespräch. Erster Gast ist Oskar Lafontaine. Foto: dpa

Herr Strunz, Sie haben mal gesagt, dass sich ein starkes Konzept immer auch auf einen starken Slogan reduzieren lässt.

Die „BamS“ ist „Deutschlands schnellstes Magazin", und in der Tat sind wir stärker als „Stern“ und „Bunte“ und schneller als „Focus“ und „Spiegel“.

Mag sein, aber wie sieht das starke Konzept zu „Was erlauben Strunz" aus?

Das nennen Sie quasi schon, weil ich mir erlaube, kritische Fragen zu stellen und mich nicht mit der erstbesten Antwort zufrieden geben werde. Aber auch der Gast soll eine Atmosphäre vorfinden, in der er sich traut sich etwas zu erlauben. Er darf mich auch mal beschimpfen. Er hat Zeit, seinen Standpunkt klar zu machen. Zeit, die man ihm in einer großen Talkshow mit einem Millionenpublikum und mit mehreren Gästen nicht zugestehen kann. Also sind wir eher Kammerspiel als große Bühne. Wir sind sicher, so auch Nachrichten zu produzieren.

Wie wollen Sie Ihren Gästen diese Nachrichten entlocken, ohne dafür in Kerner-Beckmann-Kuscheltalk zu verfallen?

Unser Konzept ist anders. Ich bin davon überzeugt, dass es vielen Gästen sogar lieber ist, wenn sie härter gefragt werden, weil dann auch die Chance steigt bei den Antworten zu glänzen. Und glänzen, das ist den Gästen erlaubt in dieser Show.

Glänzen konnten die Gäste auch bei Friedman, wenn sie schlagfertig werden.

Friedman war und ist einzigartig. Ich möchte im Gespräch herausfinden, ob das Bild, das ich mir von meinem Gast gemacht habe stimmt oder nicht.Vielleicht macht gerade das auch den Unterschied aus, dass ich mir als Gastgeber erlaube, eine eigene Meinung zu haben. Ich bin ein Teilnehmer der Diskussion, nicht nur ein Abfrager. Dieses Phänomen gibt es in keiner anderen Talk-Sendung.

Passt aber der boulevardeske Titel überhaupt zu einem Nachrichtensender?

Der Titel soll Aufmerksamkeit erregen und möglichst viele Zuschauer neugierig machen. Es ist mein Ziel, sie dann so umfassend wie möglich zu informieren.

Das Gespräch führte Andreas Kö¦tter.

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