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Medien: Der One-Dollar-Mann geht

Aus dem Medienbeauftragten Schiphorst wird ein Medienberater

Drei Aufgaben waren dann auch für einen Bernd Schiphorst zuviel: Hertha-Präsident, Medienbeauftragter für Berlin-Brandenburg, Vorstand beim Medienberatungsunternehmen WMP Eurocom. Jetzt hat er sich entschieden, gegen die ehrenamtliche Tätigkeit eines Medienbeauftragten und für den einträglichen Vorstandsposten. Bernd Schiphorst wird, wenn er das Medienbüro zum Ende des Jahres verlassen wird, zweieinhalb Jahre versucht haben, die Attraktivität des Medienstandortes zu steigern; ein hehres Ziel, das auch die Senatsverwaltung für Wirtschaft plus die Senatskanzlei in hartnäckiger Konkurrenz verfolgt haben. Freunde von Schiphorst sagen, der ausgewiesene Medienmanager sei verantwortlich für den Umzug des Musikunternehmens Universal Music und des Musikfernsehens MTV nach Berlin. Andere wie die Bündnisgrüne Alice Ströver, beklagen, dass „sich Schiphorst in den vergangenen Monaten mehr um seine Medienberatungsfirma als um den Medienstandort gekümmert hat“.

Unbestritten ist Bernd Schiphorst ein „Networker“, der Menschen, Institutionen und Interessen zusammenbringen kann. Das geschieht nicht zu deren Nachteil und nicht zum Nachteil des 60-Jährigen. Als Medienbeauftragter arbeitet er als „One-Dollar-Mann“, das ist möglich, weil der frühere Bertelsmann-Manager noch auf der Payroll des Konzerns steht. Diese Überweisungen gehen zu Ende, da kommt die WMP gerade recht.

Der Wechsel von Schiphorst hängt auch mit einer Neuordnung von Kompetenzen zusammen. Berlin und Brandenburg bündeln ihre Aktivitäten in den Bereichen Filmförderung und Medien. Ab 1. Januar 2004 werde die Medienboard GmbH die regionale Medienkompetenz zusammenfassen, finanzielle Ressourcen wirkungsvoller nutzen sowie personelle und organisatorische Synergieeffekte schaffen, sagten Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck und Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit. Der Sitz der neuen Firma wird Potsdam sein. Das Medienboard geht aus der Filmboard GmbH und dem Medienbüro des Medienbeauftragten hervor. Die Finanzierung erfolgt je zur Hälfte aus Berlin und Brandenburg. Die Geschäftsführung wird geteilt: Der Intendant des Filmboards Klaus Keil bleibt für Film- und Fernsehförderung zuständig. Die zweite Abteilung, unter anderem verantwortlich für Marketing und Öffentlichkeitsarbeit, soll Petra Müller („Cologne Conference“) leiten.

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